Der Ribs Guide soll dir alle Fragen rund um die heiß begehrten Rippchen vom Grill beantworten. Ribs vom Grill zählen neben einem saftigen Brisket und Pulled Pork zur Holy Trinity im BBQ. Diese 3 Gerichte sind die Königsdisziplin und kommen bei sämtlichen Bewerben im BBQ zum Einsatz. Nichts wird so oft probiert und daran herumgetüftelt wie beim Versuch „die besten Ribs zuzubereiten“. Wir haben für dich sämtliche Informationen rund um die Ribs / Ripperl zusammengefasst um euch mit diesem Ribs Guide einen guten Überblick zu geben.
Das Grillen und Garen von Rippchen ist keine rasche Angelegenheit und braucht Zeit, wie Du in unserer Anleitung zu den Zubereitungsmethoden feststellen wirst. Aber keine Angst – auch als Einsteiger beim Grillen ist es nicht so schwer leckere Ribs auf dem Grill zuzubereiten. Einzige Voraussetzungen sind ein Grill mit Deckel und etwas Geduld und du wirst rasch feststellen die Mühe lohnt sich und du kannst sie dir dann so richtig schmecken lassen. ?
Welche Arten bzw. Cuts von Ribs gibt es?
Die unterschiedlichen Bezeichnungen der Ribs entstehen durch die Zuschnitte (Cuts) der Rippen. Je nach Rib werden die Cuts aus unterschiedlichen Körperregionen des Tieres (hauptsächlich Schwein) entnommen. Dadurch variieren die Größe und der Fettgehalt der Ribs. Auch im Geschmack wirst Du je nach Cut Unterschiede feststellen, sodass es sich lohnt verschiedene auszuprobieren. Wir sind persönlich große Fans vom St. Louis Cut, diese findest du hier auf den Fotos immer wieder in unterschiedlichen Formen. Anbei eine Illustration zu den unterschiedlichen Zuschnitten in einer übersichtlichen Darstellung:
Baby Back Ribs / Loin Ribs / Kotelettrippen
Das was wir hier zu Lande am häufigsten als Spareribs erhalten und kennen, sind eigentlich die Baby Back Ribs. Gerade wenn die Rippchen schon mariniert und vakuumiert sind, sind es fast ausschließlich Baby Back Ribs, welche unter der Bezeichnung „Spareribs“ verkauft werden.
Der Loin Ribs Cut oder auch Baby Back Ribs Cut bezieht sich nur auf den oberen Teil des Rippenbogens zwischen Rücken und Bauchteil, also über den Spare Ribs oder dem St. Louis Cut. Damit gehören sie auch nicht mehr zu den Spare Ribs, was beim St. Louis Cut noch der Fall wäre. Im deutschsprachigen Raum sind Baby Back Ribs oder der Loin Ribs Cut auch als „Kotelettrippchen oder Leiterchen“ bekannt.
Loin Ribs oder Baby Back Ribs, erkennt man durch kürzere Rippen als beim St.Louis Cut. Das Fleisch ist zarter und weist eine geringere Marmorierung auf. Vor allem bei der beliebten 3-2-1 Zubereitung, steigt die Gefahr des Übergarens, da Ribs mit niedrigem Fettanteil weniger Zeit benötigen und beim langen Garen schneller trocken werden.
Spareribs / Schälrippchen
Die richtigen Spareribs werden im Anschluss an die Baby Back Ribs aus dem Rippenbogen geschnitten. Es ist nicht, wie oft gedacht wird, der amerikanischer Sammelbegriff für alle Cuts von den Rippchen. Der Cut für Spareribs erfolgt aus dem Bauchteil (die unteren drei Viertel des Rippenstrangs) des Rippenbogens. Im Bereich des Bauches werden die Rippen etwas gerader und sind damit weniger als andere Rib Cuts gekrümmt.
An dieser Körperregion enthält das Fleisch der Rippchen mehr Fett als bei den anderen Cuts. Damit ist es saftiger und sehr gut auch für Einsteiger zur Zubereitung geeignet. Es besteht auch bei langer Zubereitung nicht so schnell die Gefahr des Übergarens. Der Fettgehalt sorgt dafür, dass es nicht so schnell austrocknet.
Spareribs enthalten noch die Knorpelenden des Rippenbogens, welche in Restaurants meistens schon entfernt wurden.
St. Louis Cut Ribs
Ein etwas seltener verbreiteter Cut der Ripperl ist der St. Louis Cut. Wie vorher schon erwähnt, endet er nach unten über dem Rib Tips Cut. Somit fallen die Rippenenden und das Knorpelstück weg. Nach oben gesehen, beginnt er wie auch der Spare Ribs Cut unter dem Baby Back Ribs Cut (Kotelett-Rippen). Damit besteht der St. Louis Cut nur aus den geraden Rippen des oberen Bauchbereichs. Wie auch bei den Spareribs befindet sich hier die stärkste Fettmarmorierung.
Der St. Louis Cut weist nur eine geringe Krümmung auf, da diese hauptsächlich bei den stärker gebogenen Baby Back Ribs und den Knorpelteilen der Rippchen auftritt. Auch dieser Cut ist sehr gut für Einsteiger geeignet. Zudem besitzen die Rippchen des St. Louis Cut am meisten Fleisch, was auch eine gute Voraussetzung für das Räuchern ist. Der St. Louis Cut wird auch für KCBS Bewerbe verwendet.
Rib Tips / Knorpelteil der Rippen
Die Rib Tips oder Knorpelteile der Rippen sind jener Cut, den du am seltensten zu sehen bekommen wirst. In der Regel landet dieser Cut nicht im Verkauf oder nur dann, wenn aus dem kompletten Rippenstrang schmalere Leitern, ähnliche den Baby Back Ribs, geschnitten werden.
Ribs grillen – Welches Fleisch bzw. welches Tier?
Rippchen oder Ribs werden klassisch von Schweinen gewonnen, in den USA und mittlerweile auch in Europa häufiger auch vom Rind (Beef Ribs). Grundsätzlich ist das Fleisch vom Rind kräftiger im Aroma, dafür deutlich magerer.
Ribs vom Schwein
Im deutschsprachigen Raum sind die Chancen gut, beim Metzger bzw. Fleischhauer des Vertrauens Rippchen vom Schwein zu bekommen. Nicht immer wissen alle Metzger die genauen Unterschiede der einzelnen Cuts. Im Zweifelsfall also einfach unsere Illustration vom Rippenbogen von weiter oben ausdrucken und dann kannst Du ihm schon genau erklären was Du möchtest. Ribs vom Schwein sind geschmacklich nicht so dominant wie Ribs vom Rind. Deswegen treffen sie oft den Geschmack unterschiedlicher Gäste.
Das Schwein nicht gleich Schwein ist, zeigt sich an den unterschiedlichen Rassen und nicht zuletzt auch am Preis. Zudem kann sich die Aufzucht und Haltung der Schweine gravierend voneinander unterscheiden. Damit Du einen groben Überblick erhältst, haben wir einige Schweinerassen für Dich herausgesucht:
- Deutsches Landschwein – sehr häufig erhältlich.
- Iberico Schwein – fast wild lebende Schweine von der iberischen Halbinsel mit einem nussigen Aroma durch ihre Ernährung von Eichelhainen.
- Mangalitza Schwein – das sogenannte Wollschwein. Geschmacklich intensiver, ist dieses Schwein für seinen hohen Fettanteil sehr bekannt und dies merkt man auch bei den Ribs. Wir haben zb. auch ein Rezept für Mangalitza Racks online.
- Livar Schwein – eine durch Kreuzungen verschiedener Rassen verbesserte Schweinerasse aus der holländischen Provinz Limburg. Eine sehr gute Marmorierung sorgt für saftiges und zartes Fleisch.
- Duroc-Ötscherschwein
Zum Räuchern von Schweinerippchen empfiehlt es sich Räucherholz mit milderen Aromen zu wählen. So bleibt der Eigengeschmack vom Schwein weitgehend erhalten. Versuche es vielleicht am Anfang mit:
- Erle
- Esche
- Birke
- Akazie
- Ahorn
- Pflaume
- Aprikose
- Kirsche
Alle diese Gehölze haben eine mildes Raucharoma und die Obstgehölze zudem eine fruchtige Note. Bedenke bitte, dass sich die Mengen an Räucherholz und die Räucherzeit auf die Stärke des Raucharomas auswirken. Selbst mit milden Gehölzen lässt sich Gargut bis zu einem bitteren Geschmack verräuchern, wenn Du es übertreibst.
Ribs vom Rind
Rippchen vom Rind sind schon etwas seltener und oft auch nicht gleich überall erhältlich. Neben dem Fleischhauer / Metzger deines Vertrauens gibt es allerdings auch viele Online Shops bei denen man diese perfekt beziehen kann.
Das Aroma von Rindfleisch ist weit kräftiger als vom Schwein, vor allem bei Produkten, die mit dem Dry Aging Verfahren gereift wurden. Und das trifft nicht unbedingt jeden Geschmack. Zudem ist Rindfleisch etwas magerer als Schweinefleisch, wodurch es etwas heikler bei langen Garzeiten wird. Da ein Rind deutlich größer als ein Schwein ist, fallen auch alle Cuts großzügiger aus. Spareribs vom Rind können wegen der Größe schon manche Grills an ihre Grenzen bringen. Dazu kommt noch, das Spareribs nicht direkt gegrillt werden (Gargut über der Hitzequelle), sondern nur indirekt langsam mit Hitze zu garen sind.
Wir müssen gestehen wir greifen selbst eher zu Ribs vom Schwein, haben aber natürlich schon einige Beef Ribs in unterschiedlichen Richtungen zubereitet. Wenn man Gäste zum „Ripperl-Essen“ einladet sollte man vorher abklären ob es Beef Ribs oder Schweinerippchen sind. Und auch bei den Mengen muss man ganz anders kalkulieren. Anbei ein Foto von Wagyu Ribs aus dem Keramikgrill.
Auch bei den Rindern wird das Aroma von der Rasse, Aufzucht und Haltung bestimmt. Beliebte Rassen sind zum Beispiel:
- Simmentaler Rind – im deutschsprachigen Raum weit verbreitet. Die Balance (BMS-Bereich) zwischen Muskeln und Fett ist sehr ausgewogen.
- Charolais Rind – im Gegensatz zu den Zweinutzungsrassen (Milch und Fleisch) wird das Charolais Rind ausschließlich zur Fleischgewinnung gezüchtet.
- Irish Hereford Rind – weltweit die am weitesten verbreitet Rinderasse. Das Fleisch ist sehr kräftig im Aroma und besitzt eine feinfaserige Maserung.
- Wagyu Rind – auch unter dem Begriff Kobe Rind vertreten. Dabei handelt es sich um eine Rinderrasse japanischen Ursprungs mit einer sehr imposanten Marmorieren im Fleisch.
Durch das stärkere Aroma von Rindfleisch darf auch das Räucherholz ein kräfiges Aroma aufweisen:
- Hickory
- Mesquite
- Zeder
- Eiche
- Buche
Diese Hölzer sind im Aroma stark bis mittel.
Woran erkennt man eine gute Qualität bei den Ribs?
Noch vor der richtigen Zubereitung der Ribs steht die Auswahl von qualitativ hochwertigem Fleisch. Ist die Qualität von vorneherein schlecht, wird sie sich auch beim richtigen Garen nicht mehr verbessern. Ribs eignen sich auch zum Marinieren, sodass sie auch fertig mariniert erhältlich sind. Wir raten jedoch davon ab sie fertig mariniert zu kaufen, da Du so nicht mehr die eigentliche Fleischqualität beurteilen kannst.
Welche Farbe bzw. Farbton haben gute Ripperl?
Das was Du zuerst beim Kauf von Ribs beurteilen kannst, ist die Farbe. Frische Ribs vom Schwein haben eine hellrosa Färbung. Ribs vom Rindfleisch sind dunkler und die Färbung reicht von Pink bis Kirschrot. Farben wie zum Beispiel Lila oder Grau sind ein Zeichen für schlechtes Fleisch oder Fehler bei der Lagerung. Die Spitzen der Ribs dürfen nicht ausgetrocknet sein. Durch Gefrierbrand neigen die Spitzen relativ schnell zu Verfärbungen.
Gute Konsistenz
Die Konsistenz der Fleischstücke verrät ebenfalls viel über die Qualität. Die Spareribs lassen sich mit dem Daumen eindrücken und die Druckstelle gleicht sich langsam wieder aus. Spareribs vom Rind lassen sich wegen der härteren Konsistenz (deswegen wird Rindfleisch auch abgehangen) etwas schwerer eindrücken, federn dann aber auch zurück. Bleibt das Zurückfedern aus, kaufe es besser nicht. Auch wenn das Fleisch sich viel zu leicht eindrücken lässt, ist es nicht besonders zart sondern überreift.
Der Geruchstest
Bei eingeschweißter Ware aus dem Supermarkt kannst Du keinen Geruchstest anstellen. Gute Ribs dürfen keinen süßlichen oder unangenehmen Geruch aufweisen. Der Geruch ist mehr neutral und bei Rindfleisch etwas säuerlich.
Öffnest Du eine Folienverpackung schlägt Dir als erstes ein strenger Schwefelgeruch entgegen, was aber kein Qualitätsmerkmal ist. Er entsteht bei dem Verpacken und soll konservierend wirken. Nach einigen Minuten löst er sich auf. Bleibt der faulige Schwefelgeruch mach lieber keine „Experimente“ damit und verzichte auf den Verzehr.
Flüssigkeitsansammlung in der Verpackung
Frisches Fleisch ist feucht und eine geringe Menge Fleischsaft sammelt sich in der Verpackung. Ist das Fleisch nass und die Flüssigkeitsansammlung entsprechend groß, ist das ein schlechtes Zeichen. Umso älter Fleisch ist, umso weicher wird es und verliert dadurch zunehmend an Flüssigkeit. Neben dem Alter spielt auch die richtige Lagerung immer eine Rolle, welche den Verwesungsprozess maßgeblich beeinflusst. Zuvor gefrorenes Fleisch entlarvt sich ebenfalls durch höheren Flüssigkeitsaustritt, da die Eiskristalle das Gewebe zerstören.
Vorbereitungsarbeiten für die perfekten Ribs
Im Kühlschrank haben die Rippchen eine sehr niedrige Temperatur. Beim Garen können sie schnell außen verbrennen, bevor sie auch im Inneren den gewünschten Garzustand erreichen. Deswegen ist es viel besser, sie mindestens eine Stunde vor dem Grillen schon aus dem Kühlschrank zu holen. So ist der Temperaturunterschied zwischen der Außenschicht und dem Fleischkern nicht mehr so groß.
Grill anfeuern
In der Aufwärmzeit den Grill auf die richtige Temperatur vorheizen. Bei einem Holzkohlegrill geht es schneller, wenn Du einen Anzündkamin verwendest. Darin glühen die Kohlen sehr schnell durch und sind nach kurzer Zeit fertig für den Grill. Haben die Kohlen auf deinem Grill eine graue Ascheschicht, erreicht er seine volle Temperatur.
Denke bei der Verteilung der Kohlen daran, dass Du Rippchen indirekt grillen solltest. Das bedeutet, dass die Kohlen an eine Seite kommen um die Rippchen nur indirekt zu erhitzen. Hier kommt das oben genannte Problem zum Tragen, wenn Du große Spareribs vom Rind gewählt hast. Dann ist es gar nicht so einfach die Kohlen so zu verteilen, dass die Rippchen nicht doch an einer Stelle die direkte Hitze mitbekommen.
Silberhaut entfernen
Je nach Bezugsquelle befindet sich auf der Rückseite deiner Rippchen noch die sogenannte „Silberhaut“. Diese wird beim Garen zäh und bitter und ist besser zu entfernen. Das gelingt zum Beispiel ganz einfach mit dem Stiel eines Löffels. Wenn du die Silberhaut am ersten Knochen etwas gelöst hat, lässt sich der Rest einfach mit der Hand abziehen. Ohne die Silberhaut gelangen auch die Gewürze oder Marinaden besser in das Fleisch. Unsere Große ist hier immer mit dabei und mag die Silberhaut entfernen.
Unser Tipp für das Entfernen der Silberhaut: Mit einem umgedrehten Löffel oder dem Gabelgriff versuchen genau zwischen der Silberhaut und den Ripperl hineinzukommen und die Silberhaut anzuheben. Erwischt man diese ohne dass sie einreißt, hat man gute Chancen sie dann in einem Ruck runterzulösen. Toi toi toi, das Abziehen der Silberhaut ist wie so vieles eine Übungssache, lohnt sich aber auf alle Fälle!
Würzen & Marinieren
Damit die Gewürze richtig in die Rippchen einziehen, lass sie ca. 20 Minuten lang auf jeder Seite einziehen. Welche Gewürze du nimmst ist natürlich Geschmackssache und lässt sich jeder Zeit individuell anpassen. Sehr beliebt sind Rubs, wobei es sich um getrocknete Gewürzmischungen zum Grillen handelt. Da du das Ergebnis deiner eigenen Würzmischung erst beim Verzehr der Rippchen erfährst, ist es sicherer eine Mischung speziell für Spareribs oder Pulled Pork zu nehmen. Magic Dust zum Beispiel ist zu Ribs der Klassiker in den USA. Du kannst Rubs auch für Marinaden benutzen, wenn Du deine Rippchen vorher einige Stunden marinieren willst.
Marinieren mit der Marinadenspritze
Wir marinieren unsere Rippchen meist 1-2 Tage vorher und vakumieren diese dann noch ein. Wir kaufen keine fertig marinierten Ribs, sondern stimmen die Gewürze selbst ab und verwenden auch gerne noch eine Marinadenspritze um das Fleisch noch etwas zu injizieren mit zb. Apfelsaft. Das zusätzliche injizieren wird vor allem beim Pulled Pork sehr häufig angewendet. Bei Ripperl passt hier gut etwas fruchtiges wie Apfelsaft oder Ananassaft.
Vakuumieren der Ribs
Um dem marinierten Fleisch noch etwas auf die Sprünge zu helfen vakuumirren wir dies gerne noch damit die Marinade schneller und besser einziehen kann. Wir verwenden hier unseren Caso Vakumierer schon seit Jahren, und lieben hier die Rollen, welche man selbst oben und unten abschließen kann, so ist es egal wie lange die Ribs sind, oder auch wie groß die Fleischstücke sind die wir marinieren, denn man kann hier perfekt ohne großen Verschleiß selber die Packungsgrößen regeln. Weitere Details zum Vakuumieren bzw. unsere Vakuumierer Empfehlungen findest du hier: Der große Vakuumierer Ratgeber
Zubereitungsmöglichkeiten von Ribs
Je nach deinem Grill oder Gargerät, stehen Dir verschiedene Zubereitungsmöglichkeiten zur Auswahl. Entsprechend verändert sich die Zubereitung, wobei aber als Grundlage des Garprozesses immer das Low & Slow Garen dient.
3-2-1 Methode am Grill
Sehr beliebt unter Grillmeistern ist die 3-2-1 Methode für Rippchen. Sie ist einfach, aber nicht so schnell wie es sich anhört. Mit „3-2-1“ ist die jeweilige Stundenzahl gemeint, welche jede Garphase in Anspruch nimmt. Im Detail bedeutet es 3 Stunden zu Räuchern, 2 Stunden zu Dämpfen und 1 Stunde zu Glasieren (auch Lackieren genannt). In der Summe reden wir also von 6 Stunden Garzeit. Bei einem Holzkohlegrill ist damit ein Nachlegen von Kohle unerlässlich. Es sei denn Du nutzt einen „Minion-Ring“, den wir weiter unten kurz erklären.
Durch die lange Garzeit eignet sie sich die 3-2-1 Methode gut für die fetthaltigeren Ribs und größeren Cuts zu verwenden, also die Spareribs oder den St. Louis Cut. Die Baby Back Ribs bzw. Loin Ribs trocknen bei dieser Garmethode oft aus bevor sie fertig sind.
In der ersten Phase kommen die fertig gewürzten oder marinierten Ribs bei 110°C bis 120° C auf den Grill. Für die Loin Ribs reichen 110°C aus, was übrigens die häufigste Gartemperatur beim BBQ in den USA ist. Für die anderen Ribs sind 120°C auf dem Grill anzustreben. Diese erste Phase dient dem Smoken und Garen. Da 3 Stunden lang Rauch auf das Gargut einwirkt, ist die Menge an Räucherholz klein zu halten.
Denke daran dass es um „indirektes Grillen“ geht. Bei den großen Spareribs ist es besser, die Kohlen auf eine Seite und die Ribs auf die andere Seite zu legen. Dabei sollten Dir ca. 70 % der Grillfläche als indirekte Temperaturzone bleiben. Der Deckel bleibt die ganze Zeit geschlossen, außer Du musst Räucherchips, Chunks oder Kohlen nachlegen.
In der zweiten Phase geht es um das Dämpfen. Am praktischsten bietet sich hier Butcherspaper an. Von Alufolie raten wir persönlich ab. Das Gargut nimmt immer gewisse Mengen an Aluminium von der Folie auf. Der Grill benötigt zum Dämpfen eine höhere Temperatur von 150°C bis 160°C.
Bei den Baby Back Ribs empfehlen wir Dir nach 2,5 bis 3 Stunden den Garprozess zu beenden. Nach dieser „kurzen Zeit“ sind sie bereits so zart, dass einem Verzehr nichts mehr im Wege steht. Weiteres Dämpfen oder Glasieren würde sie das Risiko des Übergarens steigern. In diesem Falle sprechen wir also von einer 3-0-0 Methode.
Nachdem deine Rippchen durch 2 Stunden Dämpfen schön zart geworden sind, hast Du es bald geschafft. Bei sehr dünnen Ribs kannst Du das Dämpfen auch auf 1 Stunde reduzieren. Zum Schluss fehlt nur noch 1 Stunde lang zu Glasieren, damit die Ribs die schöne und knusprige Kruste erhalten. Hierzu reichen 110°C auf dem Grill aus. Auf die Ribs wird Ahornsirup oder eine fertige BBQ-Sauce gepinselt. Sehr einfach geht es mit den Pinseln aus Silikon.
Die Glasur auf den Ribs entsteht durch den Zuckeranteil der Saucen. Die Hitze sorgt für das Karamellisieren des Zuckers, wodurch dann auch die Glasur entsteht. Der Geschmack bereichert die Ribs. Wiederhole das Einpinseln alle 15 bis 20 Minuten. Wenn Du deinen Gästen die Wahl lassen willst welche BBQ-Sauce sie lieber haben, kannst Du auch auf das Glasieren verzichten. Biete dann aber verschiedenen Saucen zum Dippen an. Der Vorteil liegt dann an der Zeitersparnis von ca. 1 Stunde.
Unser Tipp für die Flüssigkeit: Flüssigkeit zum Dämpfen kann (muss aber nicht) Wasser sein. Je nach Geschmack spricht nichts gegen Bier, Cola oder Fruchtsäfte.
Alternativen zu 3-2-1 Ribs sind:
- Ribs nach der 5-0-1 Methode
- Ribs nach der 2-3-1 Methode
- Ribs nach der 1,5-1-1,5 Methode
- Baby Back Ribs nach der 1-2-1 Methode
- Superschnelle 2-0-0 Ribs vom Drehspieß
Low & Slow – Ribs mit dem Minion Ring grillen
Griller verwenden gerne einen Trick, der einen Holzkohlegrill stundenlang in Betrieb hält. Es geht dabei um eine spezielle Anordnung der Holzkohlestücke oder Grillbriketts. Der Trick nennt sich „Minion-Ring“ und hat nichts mit einem Gruppentreffen einäugiger Animationsfiguren zu tun.
Am besten nimmst Du für den Minion-Ring Grillbriketts, welche überhaupt den Anforderungen von Low & Slow Garen besser entsprechen als Holzkohle. Sie werden Stück an Stück im Kreis (mit einer kleinen Lücke) bzw. an eine Seite gelegt. Es wird nur ein Ende des Kreises oder Strangs entzündet. Auf diese Weise brennen die Briketts nicht gleichzeitig, sondern nacheinander ab. Es kann sogar die ganze Nacht auf diese Weise gegart werden, ohne Kohlen nachfüllen zu müssen. Benötigst Du mehr Hitze, lege eine zweite oder dritte Reihe Grillbriketts übereinander.
Hot & Fast St. Louis Cut Ribs
Wer sich schon etwas mit Grillbewerben beschäftigt hat wird spätestens in Verbindung mit KCBS Competitions auf die Hot & Fast Variante von St. Louis Cut Ribs gestoßen sein. Hier werden die Rippchen Leitern meist in Verticalsmoker gehängt und bei Temperaturen im Bereich von 160-180° geräuchert und auf den Punkt gegart. Die Zubereitung geht dabei wesentlich schneller als in 6 Stunden und liegt in der Regel bei 2 – 2,5 Stunden.
Ribs im Gasgrill zubereiten
Im Prinzip ist die Zubereitung im Gasgrill nicht anders als bei einem Holzkohlegrill. Zum Räuchern benötigst Du jedoch eine Räucherbox, da Du die Holz Chips oder Chunks nicht einfach in den Grill werfen kannst. Die Regelung der Temperatur ist im Gasgrill viel einfacher. Das trifft besonders auf die Reduzierung der Temperatur nach dem Dämpfen zu. Bei einem Holzkohlegrill ist es schwieriger, Temperaturen über die Lüftungseinstellungen zu senken. Hier muss oft sogar ein Teil der glühenden Kohlen entfernt werden.
Hier am Foto sieht man sehr gut die Rauchentwicklung mit der Räucherbox, welche am Weber Genesis im Einsatz ist. So klappt das Räuchern auch am Gasgrill sehr gut und verleiht den Ripperl ein rauchiges Aroma.
Ribs im Smoker garen
Im Smoker hast Du den Vorteil, dass er in der Regel größer als ein Holzkohlegrill ist. Das betrifft die Grillfläche, den Garraum und das Kohlenfach. Hierbei ist es natürlich viel einfacher, um die größeren Spareribs (vor allem vom Rind) auf der Grillfläche richtig zu platzieren. Viele moderne Smoker verteilen die indirekte Hitze durch besondere Techniken gleichmäßiger.
Wir haben beim Smoken gerne den Keramikgrill bzw. Keramiksmoker, unseren Monolith Le Chef oder auch den Wassersmoker Smokey Mountain im Einsatz. Vom Material sind dies zwei komplett unterschiedliche Smoker und genau das macht das Arbeiten mit den Geräten für uns so spannend. Ein weiteres sehr spannendes Gerät welches perfekt zum Smoken geeignet ist, ist der Pelletsmoker.
Ribs im Dutch Oven zubereiten
Ribs im Dutch Oven zuzubereiten, ist wegen des begrenzten Platz etwas schwieriger. Es gibt Dutch Oven jedoch in unterschiedlichen Größen. Für Rippchen eignen sich Modelle ab ca. 30 cm (wie der Petromax ft6) Durchmesser.
Zuerst wird der Dutch Oven in die Glut gestellt. Nachdem er sich gut aufgeheizt hat kommen in der Regel einige Beilagen (Kartoffeln, Zwiebeln etc.)zusammen mit den Ribs hinein. Danach nutze den Vorteil, auch den Deckel des Dutch Ovens mit Glutstücken bestücken zu können. Es gibt Grilleinsätze für Dutch Oven, damit deine Rippchen nicht im Sud kochen, sondern nur mit dem Dampf gegart werden. Nach ca. 2 Stunden sind Baby Back Ribs bereits gar.
Das Räuchern haben wir nicht vergessen, aber dieses ist mit einem Dutch Oven nicht so einfach. Wer trotzdem das Raucharoma will, kann sich mit Liquid Smoke, rauchigen Gewürzaromen oder mit einer Beilage von geräuchertem Speck behelfen.
Ribs aus dem Pelletsmoker
Eines unserer neuen Lieblingsgeräte im Bereich räuchern ist der Weber SmokeFire. Dieser zählt zu den Holzpelletsgrills und ist gerade für Longjobs am Grill perfekt geeignet. Egal ob für Pulled Pork, Brisket oder eben für Rippchen. Durch die Holzpellets wird automatisch Rauch generiert und ein sehr großer Vorteil für alle gemütlichen Griller ist die Temperaturregelung. Diese wird direkt über ein Display eingestellt und kann über die Weber Connect App laufend überwacht werden. So lassen sich Rippchen aus dem Pelletsmoker ebenfalls recht einfach garen.
Ribs im Backofen
Ein Backofen lässt sich gut in der Temperatur regeln. Im Prinzip gelten auch im Backofen die gleichen Temperaturen und Vorgehensweisen wie auf einem Grill. Das Räuchern im Backofen ist dagegen fast unmöglich. Wir raten auch dringend davon ab, Holzchips einfach in den Backofen zu den Ribs zu geben. Es sei denn, Du möchtest deine Ribs mit ca. 20 Feuerwehrleuten teilen!
Ribs Sous Vide garen
Mit Sous Vide ist das Vakuumgaren gemeint. Dazu kommen die fertig gewürzten Rippchen in einen Vakuumierbeutel und ein Vakuumiergerät zieht die Luft heraus. Achte bei den Beuteln auf eine gute Qualität, da sonst die Schweißnaht undicht werden könnte. Im Anschluss kommen die Beutel mit den Rippchen in einen Sous Vide Garer mit Wassertank oder einfach in einen Topf mit Wasser. In den Topf mit Wasser wird dann ein Sous Vide Stick seitlich mit einer Klemme eingehängt. Der Stick erwärmt das Wasser im Topf auf die gewünschte Temperatur. Die Methode des Sous Vide Garens verhindert das Entweichen von Wasser, wodurch ein Übergaren fast nicht möglich ist. Jedoch wird die Konsistenz der Rippchen bei zu langem Garen immer weicher.
Der Sous Vide Garer oder Stick wird auf 65°C eingestellt. Meistens besitzen Sous Vide Zubereitungsgeräte auch einen Timer. Dieser wird auf 12 bis 15 Stunden eingestellt, wodurch die Rippchen dann nicht von alleine vom Knochen fallen. Wenn Du deine Rippchen über Nacht garst, sind sie am Morgen fertig und können noch für 1 bis 2 Stunden zum Smoken auf den Grill.
Nützliches Zubehör für Spareribs
Neben Grillbriketts, Räuchermaterial, BBQ- Sauce und Silikonpinsel gibt es natürlich noch viel nützliches Zubehör, welches Dir die Zubereitung von Ribs erleichtert. Dieses wollen wir Dir kurz vorstellen. Vor allem wenn Du öfters Ribs zubereitest, macht sich das Zubehör schnell bezahlt. Nach deinem ersten Erfolg mit Ribs sind wir sicher, Du wirst sie öfters genießen wollen.
Rippchenhalter (IKEA Deckelhalter)
Rippchen dürfen beim Garen nicht übereinander liegen. Das führt schnell zu Platzproblemen auf der Grillfläche. Dazu kommt noch, dass ein Teil der vorhandenen Grillfläche nicht nutzbar ist, wenn indirekt gegart wird. Könntest Du die Rippchen hochkant stellen, wären wahrscheinlich alle Platzprobleme behoben.
Es gibt von IKEA einen günstigen Deckelhalter, welcher eigentlich in Schubladen Kochdeckel platzsparend aufrecht stellt. Dem IKEA Deckelhalter ist es egal, wenn er nicht Deckel sondern deine Rippchen aufrecht auf dem Grill hält. Er lässt sich in der Größe wie eine Ziehharmonika auseinanderziehen oder zusammendrücken. Er passt also immer. Du sparst dadurch enorm viel Platz auf dem Grillrost, was gerade bei mehreren Gästen von Vorteil ist.
Edelstahlform – IKEA Koncis
Bist Du schon einmal bei IKEA, dann schau Dir auch gleich die IKEA Koncis Ofenform mit Grillrost an. Sie hat die Maße 40 x 32 x 7 cm und eignet sich gut für Rippchen. Damit kannst Du auch bei Regen deine Rippchen im Backofen zubereiten.
Wir lieben die IKEA Produkte fürs Grillen. Es gibt soviele praktische Helferleins wie die Koncis Form auf die wir nicht mehr verzichten wollen. Wir haben hier auch eine eigene Grill & BBQ Tipps Liste für den nächsten IKEA Einkauf zusammengestellt.
BBQ Sauce
Ganz wichtig ist die richtige BBQ Sauce. Je nach Zubereitungsart sorgt sie bei deinen Rippchen für die richtige Glasur, den Rauchgeschmack und den leckeren Dipps. Profigriller haben immer einen ganze Reihe unterschiedliche BBQ Saucen vorrätig. Achte bei der Verwendung als Glasur auf einen hohen Zuckeranteil.
Räucherbox mit Räucherchips
Was wäre ein Gas- oder Elektrogrill ohne eine Räucherbox mit Holzchips? Ein Gargerät was kein Raucharoma vermittelt. Die Räucherboxen lassen sich mit Holzchips beliebiger Holzsorten füllen und sorgen für ein langsames Schwelen. Dadurch ist es auch nicht nötig, die Holzchips vorher zu wässern.
Sprühflasche / Zerstäuber
Einen spezial Tipp möchten wir euch an dieser Stelle ebenfalls noch mitgeben. Wir haben für saftige Ribs auch sehr gerne unsere Sprühflasche bzw. unseren Zerstäuber im Einsatz. Hier füllen wir gerne Apfelsaft ein und sorgen so für saftige Rippchen vom Grill.
Butcher Paper
Butcher Paper ist keine Fachzeitung für Metzger, sondern eine besondere Art von Backpapier bzw. Grillpapier. Es verträgt Temperaturen bis zu 260°C, hat eine Antihaftbeschichtung und Du kannst auch deine Lebensmittel damit in den Gefrierschrank legen. Es ist ein Allrounder, der immer irgendwo am Grill oder in der Küche hilfreich ist.
Welche Beilagen passen zu Spareribs?
Lecker schmeckt ein American Coleslaw zu den Ribs. Folienkartoffeln oder Kartoffel Wedges passen hervorragend in Verbindung mit einem Knoblauch-Dip dazu. Passend sind immer Maiskolben frisch vom Grill mit Butter eingerieben. Im Grunde kannst Du jedoch alles als Beilage nehmen, was Dir und deinen Gästen schmeckt.
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