Vakuumier und Vakuumier-Kombigeräte sind dank sinkender Preise längst nicht mehr nur der Lebensmittelindustrie vorbehalten, sondern schon für ab ca. 50 Euro für uns alle erhältlich. Natürlich gibt es gewaltige Unterschiede, wenn Ihr für 50 Euro einen Vakuumierer kaufen könnt, oder über 500 Euro dafür bezahlt. Wir möchten euch hier einen Überblick geben worauf Ihr beim Kauf von Vakuumierern achten müsst.
Alle Lebensmittel sind einem natürlichen Zersetzungsprozess unterworfen, weswegen wir uns beim Einkaufen stets nach frischer Ware orientieren und genauso das Haltbarkeitsdatum beachten. Wir wissen, dass es Möglichkeiten gibt den Zersetzungsprozess um ein Vielfaches zu verlangsamen. Zum einen erreichen wir das mit niedrigeren Temperaturen (Kühlschrank/ Gefriertruhe), aber auch die Reduzierung des Sauerstoffs im Umfeld der Lebensmittel (Vakuumierer) verlangsamt die Zersetzung.
Was ist ein Vakuumierer?
Die Bezeichnung „Vakuumierer“ erklärt schon sehr gut worum es geht – das Erzeugen eines Vakuums, in diesem Fall um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Handvakuumierer, Balken- oder Außenvakuumierer und Kammervakuumierer dienen alle dem gleichen Zweck, in einem Behältnis ein Vakuum zu erzeugen.
Die Grundfunktion eines Vakuumierers ist das Absaugen der Luft, vorzugsweise aus einem dafür geeigneten Vakuumbeutel. In den Beutel könnt ihr unterschiedliche Lebensmittel geben, welche durch das Vakuum haltbarer werden. Mit Ausnahme der Handvakuumierer, verschweißen Vakuumierer nach dem Absaugen der Luft den Beutel mit einer Schweißnaht, damit das Vakuum dauerhaft erhalten bleibt. Wenn Ihr die vakuumverpackten Lebensmittel einfriert, werden sie deutlich länger haltbar bleiben. Zugleich verhindert Ihr aber auch einen Gefrierbrand, der nur in Verbindung mit Luft entstehen kann. Dies sind bereits 2 deutliche Vorteile um hochwertige Lebensmittel bestmöglich zu schützen.
Auch im Kühlschrank halten vakuumierte Lebensmittel deutlich länger, wie wir Euch an folgender Tabelle zeigen:
Art der Lebensmittel | Normale Haltbarkeit | Haltbarkeit im Vakuum |
Rindfleisch | gekühlt bis 4 Tage | bis zu 40 Tage |
Wildfleisch | gekühlt bis 3 Tage | bis zu 40 Tage |
Geflügel | gekühlt bis 3 Tage | bis zu 6 – 9 Tage |
Fisch | gekühlt 1 – 3 Tage | bis zu 4 – 6 Tage |
Hackfleisch | gefroren bis zu 4 Monate | bis zu 1 Jahr |
Geflügel | gefroren bis zu 6 Monate | bis zu 2 – 3 Jahre |
Wein | ungekühlt bis zu 3 Tage | bis zu 3 Wochen |
Ihr seht also, dass es sich lohnt einen Vakuumierer zu kaufen und auch schnell amortisieren kann. Dabei haben wir noch gar nicht darüber gesprochen, dass ein Vakuumierer auch die Grundlage des Sous Vide Garens (Garen unter Vakuum) darstellt. In einem Vakuumbeutel gegarte Lebensmittel können lange bei niedrigen Temperaturen gegart werden, ohne wie sonst üblich Vitamine, Mineralstoffe und den Saft zu verlieren. Dazu benötigt Ihr außer einem Vakuumierer jedoch noch ein geeignetes Sous Vide Gargerät, zum Beispiel Sous Vide Garer mit integriertem Tank oder einfach einen Sous Vide Stick.
Wie funktioniert ein Vakuumierer?
Grundsätzlich benötigt ein Vakuumierer eine Pumpe, welche Luft absaugen kann. Je nach Art der Pumpe und Qualität, lassen sich ein höherer oder niedrigerer Unterdruck erzeugen. Es ist für Pumpen noch relativ einfach, ein Vakuum von 80 % zu erzeugen. Dazu solltet Ihr wissen, dass kein handelsüblicher Vakuumierer ein absolutes Vakuum von 100 % erreicht. Vakuumierer geben sich mit 80 % Vakuum oft zufrieden.
Umso höher das Vakuum ansteigt, umso schwieriger wird es für Vakuumierer gegen den Außendruck zu arbeiten. Die Pumpen und Dichtungen werden an ihre Grenzen gebracht, sodass selbst gute Balken- bzw. Außenvakuumierer es kaum über 90 % Unterdruck schaffen. Das klingt nach keinem großen Unterschied zu 80 % Vakuum, reduziert aber die Restmenge an vorhandener Luft noch einmal um die Hälfte. Entsprechend besser wird die Haltbarkeit oder das Sous Vide Garergebnis.
Weit in der Gastronomie sind deswegen Kammervakuumierer verbreitet, jedoch auch teurer als Balkenvakuumierer. Sie besitzen stärkere Vakuumpumpen und erreichen ein Vakuum je nach Modell bis zu 99 %. Im Unterschied zu Außenvakuumierern saugen sie nicht die Luft direkt aus dem Beutel, sondern erzeugen ein Vakuum in einer Kammer (Unterdruck- oder Vakuumkammer). Alles was in dieser Kammer ist, wird also automatisch vakuumiert. Das bezieht sich auch auf Flüssigkeiten, welche bei einem Außenvakuumierer dagegen mit abgesaugt werden.
Außenvakuumierer wie auch Kammervakuumierer, verschweißen die vakuumierten Beutel mit einem Schweiß- oder Hitzedraht. Es sorgt dafür, dass die Öffnung des Beutels nach dem Vakuumierern dauerhaft dicht bleibt. Das klappt nicht immer bei jedem Gerät gleich gut, da auch die Beutel und der Umgang mit den Beuteln (zum Beispiel verschmutze Ränder durch Reste der Lebensmittel) Einfluss auf das Ergebnis haben. Einige Modelle sind dahingehend auf die Anfertigung der Schweißnähte optimiert, indem sie eine besonders dicke Schweißnaht anbringen oder gleich zwei. Ganz selten gibt es sogar Modelle die 3 Schweißnähte anbringen.
Welche Vorteile hat ein Vakuumierer?
Der offensichtlichste Vorteil sich einen Vakuumierer zu kaufen ist, Bakterien und Oxidationsprozessen einzudämmen und dadurch verderbliche Lebensmittel haltbarer zu machen. Die Haltbarkeit steigert sich in jedem Fall, egal ob die Lebensmittel bei Zimmertemperatur, im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe aufbewahrt werden. Die längste Haltbarkeit ergibt sich natürlich bei eingefrorenen Lebensmitteln, wo durch das Vakuumieren auch einem Gefrierbrand vorgebeugt wird.
Die Haltbarkeit könnt Ihr nicht nur bei unverpackten Lebensmitteln erhöhen, sondern auch bei verpackten Lebensmitteln wieder herstellen. Zum Beispiel Kaffee oder Nudeln könnt Ihr aus einer angebrochenen Packung in Vakuumbeutel erneut luftdicht verschließen und wieder haltbar aufbewahren.
Geruchsfrei
Da keine Luft in den versiegelten Beutel mehr hinein kann, können als Nebeneffekt natürlich auch keine Gerüche oder Bakterien aus dem Beutel mehr hinaus. So nehmen andere Lebensmittel im Kühlschrank keine Käsegerüche an und es besteht auch keine Verbreitungsgefahr von Salmonellen oder anderer unerwünschter Keime.
Marinieren
Wird eine Marinade mit in dem Beutel vakuumiert, zieht diese in einem Bruchteil der sonst üblichen Marinierzeit in das Gargut. So kann ein Stück Fleisch unter Vakuum schon nach 30 bis 60 Minuten fertig mariniert sein, was sonst viele Stunden dauert oder über Nacht geschieht (nicht mit jedem Vakuumierer machbar). Dies wird vor allem bei Ribs liebend gerne gemacht. Unsere Ribs Ratgeber findest du hier: Der ultimative Ribs Guide
Sous Vide
Dass Ihr zum Sous Vide Garen auch einen Vakuumierer kaufen müsst, erklärten wir bereits. So könnt Ihr zum Beispiel Fleisch über lange Zeit extrem zart Garen und alle Aromastoffe und der Fleischsaft bleiben im Fleisch erhalten. Dies war lange das Geheimnis der Spitzenköche, bis die benötigten Vakuumierer und Sous Vide Gargeräte preislich auch für jeden normalen Haushalt erschwinglich wurden. Viele Hersteller bieten auch entsprechende Sets bestehend aus Sous Vide Gargerät und Vakuumiergerät an, so habt ihr gleich eine Kombi aus Sous Vide Stick & Vakuumiergerät.
Angebrochene Flaschen
Jeder weiß, wenn eine Flasche erst einmal geöffnet wurde, ist es vorbei mit der langen Haltbarkeit. Das hat zwar den augenscheinlichen Vorteil für Weintrinker, sich nicht mit einem Glas zufrieden geben zu müssen , aber unsere Empfehlung sind Vakuumierer mit zusätzlichem Vakuumschlauch. Dann können nicht nur Lebensmittel in Beuteln vakuumiert werden, sondern der Vakuumierschlauch lässt sich an spezielle Vakuumierbehälter oder Vakuumflaschenverschlüsse anbringen.
Über ein Ventil saugt der Vakuumierer dann die Luft aus der Flasche oder dem Behälter und sie sind wieder luftdicht verschlossen. Spezielle wiederverschließbare Flaschenverschlüsse findet Ihr meistens unter dem Zubehör für Vakuumierer. Damit könnt Ihr dann nicht nur Wein, sondern auch Säfte oder Öle haltbar in einer Flasche verschließen.
Gläser mit Deckel
Ihr kennt das Geräusch, welches ein verschlossenes Glas mit Lebensmittel beim ersten Öffnen macht? Dieses Klacken ist ein gutes Zeichen dafür, dass es luftdicht verschlossen war. Aber damit ist es nach dem Öffnen auch vorbei. Auch hier ist also ein zeitnaher Verzehr angeraten. Besitzt Ihr jedoch einen Kammervakuumierer, könnt Ihr das Glas in der Vakuumkammer neu verschließen. Der Außendruck presst den Deckel wieder dicht auf den Glasrand des vakuumierten Glases. Ihr werdet beim nächsten Öffnen wieder das Klacken hören.
Kleidung und Gegenstände
Was ihr in Beuteln vakuumiert, spielt bis auf Flüssigkeiten keine Rolle. Ihr könnt auch eure Kleidungsstücke in die Beutel hineingeben. So sind Sie platzsparend aufbewahrt und fallen auch keinen Motten zum Fraß vor. Wenn Ihr diese Möglichkeit ebenfalls nutzen wollt, achtet jedoch beim Kaufen des Vakuumierers auf die Möglichkeit außer fertigen Vakuumbeuteln auch Folienrollen nutzen zu können. Dann könnt Ihr die Länge des Beutels der Größe der Kleidungsstücke bequem anpassen. Das gilt natürlich auch für das Vorhaben, größere Fleischstücke vakuumieren zu können.
Welche Nachteile hat ein Vakuumierer?
Grundsätzlich bietet ein Vakuumiergerät viele Vorteile und Nachteile treten vor allem im Vergleich der Modelle zutage. Natürlich benötigen Vakuumierer in der gängigsten Anwendung (Beutel vakuumieren) Vakuumbeutel, welche den Plastikmüll erhöhen. Je nach Modell nehmen Vakuumiergeräte natürlich etwas Platz in der Küche weg, wobei Außenvakuumierer kleiner als Kammervakuumierer sind.
Um Plastikmüll zu vermeiden, benutzen einige die Vakuumbeutel auch öfters. Bedingt durch die Schweißnaht, werden die Beutel aber dann immer kleiner. Diese an sich umweltfreundliche Maßnahme können wir für Vakuumierer jedoch nur bedingt empfehlen, wenn die Vakuumbeutel auch gründlich gereinigt wurden. Für Geflügel oder Schweinefleisch ist wegen der Salmonellengefahr dringendst davon abzuraten!
Der Vakuumiervorgang ist übrigens gut hörbar, dauert allerdings auch nicht lange. Trotzdem wäre es als Nachteil zu bezeichnen, wenn Ihr nachts in einer Mietwohnung vakuumieren wollt. Es kann sein das Euer Nachbar dann die Bitte an Euch richtet, Reifen nur in der Garage und nicht nachts aufzupumpen 😂 .
Natürlich benötigt ein Vakuumierer auch Strom, der mit zunehmender Leistung der Vakuumiergeräte im Verbrauch ansteigt.
Je nach Art und Modell des Vakuumierers, ergeben sich im Vergleich weitere Nachteile oder Einschränkungen. So lassen sich Beutel mit Flüssigkeiten nur mit Kammervakuumierern oder Außenvakuumierer mit Flüssigkeitsabscheider vakuumieren. Ohne Flüssigkeitsabscheider gelangen Fleischsaft oder Marinaden in den Vakuumierer, was ihm nicht gut tut, bzw. die Reinigung dementsprechend erschwert.
Nicht jeder Vakuumierer ist für Folienrollen geeignet, wodurch Ihr Vakuumbeutel passend zur Größe der Lebensmittel benötigt. Die Länge ist also nicht wie bei Folienrollen frei wählbar. Zudem begrenzt der Schweißbalken bzw. Hitzedraht die Breite der einsetzbaren Beutel.
Gut universell einsetzbar sind Kammervakuumierer, jedoch sind die Nachteile bei diesen Vakuumiergeräten der höhere Preis, die höheren Abmessung und das höhere Gewicht. Wer jedoch viel zu vakuumieren hat und ein höheres Vakuum anvisiert, ist mit den Kammervakuumierern trotzdem gut beraten.
Worauf sollte man beim Kauf eines Vakuumierers achten?
Da Ihr verschiedene Arten von Vakuumierer kaufen könnt (Handvakuumierer, Außenvakuumierer, Kammervakuumierer), macht Euch vorher ein paar Gedanken was Ihr alles mit dem Vakuumierer machen wollt. Steht ein günstiger Preis im Vordergrund, hohes Vakuum oder Vielseitigkeit?
Die Schweißnaht
Vakuumierer arbeiten in der Regel automatisch. Sie saugen die Luft ab und versiegeln die Beutel automatisch mit einer Schweißnaht. Arbeitet das Vakuumiergerät beim Zuschweißen zuverlässig, reicht theoretisch auch eine Schweißnaht aus. Befindet sich jedoch irgendwo auf der Länge der Schweißnaht vorher ein Klecks der Lebensmittel welche ihr zuvor in den Beutel gegeben habt, wird die Schweißnaht nicht halten!
Bessere Chancen habt Ihr bzw. weniger Risiko geht Ihr ein, wenn Ihr einen Vakuumierer kaufen könnt, der direkt zwei Schweißnähte anbringt. Das sagt jedoch nichts über die Haltbarkeit der einzelnen Schweißnähte aus, denn dafür ist auch die Breite der Schweißnaht verantwortlich. Viele Profi Vakuumiergeräte erzeugen zum Beispiel nur eine Schweißnaht, dafür aber besonders breit und stabil. Zwei oder drei Schweißnähte schützen besser vor Anfängerfehlern, wie zum Beispiel vor unsauberen Schweißstellen.
Die Schweißbalken oder Schweißdrähte haben eine bestimmte Breite, zum Beispiel 30 cm. Ihr könnt also noch Beutel bis zu 30 cm Breite damit zuschweißen oder halt zwei kleinere Beutel gleichzeitig. Wer breitere Beutel zum Beispiel für Kleidung einzuschweißen benötigt, kann natürlich auch Vakuumierer mit breiterem Schweißbalken kaufen. Es gibt Vakuumierer auch mit 36 cm oder 46 cmund mehr Schweißbreite.
Je nach Qualität und Dicke der Vakuumbeutel kann das luftdichte Verschweißen unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Ideal sind für eine hohe Flexibilität Vakuumiergeräte, bei denen Ihr die Schweißzeit einstellen könnt.
Der Schweißdraht wird so heiß, dass der Kunststoff der Vakuumbeutel schmilzt. Direkt nach dem Verschweißen solltet Ihr ihn nicht mit den Fingern berühren. Damit kein Plastik an dem Schweißdraht kleben bleibt, kauft einen Vakuumierer mit einer Beschichtung aus Teflon am Schweißbalken. Habt Ihr ein Vakuumiergerät mit nur einem Schweißdraht, könnt Ihr auch ganz einfach den Beutel etwas herausziehen und manuell eine zweite Schweißnaht anbringen. Die meisten Vakuumiergeräte erlauben auch das manuelle Benutzen der einzelnen Funktionen.
Der Flüssigkeitsabscheider
Saugt Ihr die Luft aus einem Beutel mit einem Außenvakuumierer, wird auch die darin enthaltene Flüssigkeit beim Vakuumieren abgesaugt. Vakuumierer ohne Flüssigkeitsabscheider dürfen nur trockene Lebensmittel in einem Beutel vakuumieren, da sie sonst defekt werden. Alternativ könnt Ihr aber sofern ein Anschluss für einen Vakuumierschlauch vorhanden ist, Vakuumbehälter nutzen. Diese werden nicht zusammengedrückt und die Flüssigkeit bleibt im Behälter.
Viele Außenvakuumierer besitzen aber einen Flüssigkeitsabscheider, der die Flüssigkeit nicht bis in den Vakuumierer vordringen lässt. Er sondert die Flüssigkeit ab und sammelt sie in einem Auffangbehälter, den Ihr herausnehmen und ausleeren könnt.
Kammervakuumierer benötigen aufgrund der anderen Funktionsweise im Vergleich zu Außenvakuumierern keinen Flüssigkeitsabscheider. Dazu mehr unter „Kammervakuumierer“ weiter unten. Wir empfehlen Vakuumierer besser mit Flüssigkeitsabscheider zu kaufen, denn auch aus äußerlich trockenem Fleisch kann der Fleischsaft austreten.
Die Saugkraft (erzeugter Unterdruck)
Grundsätzlich lässt sich sagen, je höher der Unterdruck eines Vakuumierers ist, umso besser ist es für die Haltbarkeit der Lebensmittel. Außen- oder Balkenvakuumierer erreichen einen Unterdruck zwischen -0,8 und -0,9 bar, also bis zu 90 % Vakuum. Kammervakuumierer erreichen sogar höhere Werte bis zu -0,99 bar bzw. 99 % Vakuum. Der normale Atmosphärendruck in Meereshöhe beträgt übrigens ungefähr 1 bar, genau sind es 1013 mbar.
Oft geht die Saugkraft mit der Leistung der Vakuumpumpe einher, weswegen Vakuumierer mit einer höheren Leistung in Watt auch höhere Unterdrücke erreichen. Das muss aber nicht so sein, da es auch unterschiedliche Systeme von Vakuumpumpen gibt. So besitzen Kammervakuumierer ein stärkeres Pumpsystem, welche aber auch Wartung verlangen (Ölwechsel).
Wir empfehlen Vakuumierer mit einer Leistung ab 110 Watt, was auch Reserven für mehrere Vakuumiervorgänge hintereinander verspricht.
Die Druckregulierung
Selbst ein Unterdruck von nur -0,8 bar kann sich deutlich auf fragile Strukturen auswirken. Eine leere Blechbüchse wird dabei schon heftig zusammengedrückt. Gemüse oder Obst mögen es nicht bzw. verwandeln sich auch aus Protest gerne in Mus bei solchen Unterdrücken. Deswegen sind einige Vakuumierer mit einer Druckregelung ausgerüstet. Sie schalten die Unterdruckpumpe vorzeitig nach den gewählten Einstellungen ab.
Wollt Ihr einen günstigeren Vakuumierer kaufen, der keine Druckregelung hat, sollte das Vakuumiergerät zumindest eine Unterbrechungstaste (Stop- oder Pausetaste) besitzen. Dann könnt Ihr den Vakuumiervorgang auf Knopfdruck abbrechen, sobald die Lebensmittel sichtbar leiden.
Der Überhitzungsschutz
Der Überhitzungsschutz dient dem Vakuumierer wie bei vielen anderen elektrischen Geräten, eine Überhitzung des Gerätes zu verhindern. Überhitzung steht für Gerätezerstörung im harmlosen Szenario – für ein fröhliches Stelldichein der ortsansässigen Feuerwehr im schlimmen Szenario. Ist bei einem Vakuumierer alles in Ordnung, sollte die Sicherheitsabschaltung eigentlich gar nicht zum Auslösen gebracht werden. Als Ausnahme kann gelten, wenn Ihr solange hintereinander immer weiter vakuumiert, bis die interne Temperatur den Bereich des Überhitzungsschutz übersteigt. Löst der Überhitzungsschutz jedoch auch bei normaler Benutzung öfters aus, ist eine Kontrolle des Vakuumierers durch den Kundeservice angeraten. Achtet auf dieses Sicherheitsmerkmal vor allem dann genau, wenn Ihr einen günstigen Vakuumierer von außerhalb der EU bezieht.
Einfache Bedienung
Die meisten Vakuumierer besitzen für das Vakuumieren und Verschweißen der Vakuumbeutel eine automatische Funktion. Mit steigender Ausstattung und Funktionsvielfalt steigt oft auch die Anzahl der möglichen Einstellungen. Eine einfache Bedienung ist in der Regel dann gegeben, wenn die unterschiedlichen Funktionen auch separate Tasten oder Felder besitzen. Schwieriger und unübersichtlicher wird es, wenn Ihr Euch erst durch ein Menü klicken müsst, um bestimmte Funktionen abzurufen. Wer viel und regelmäßig Lebensmittel vakuumiert, wird auch mit etwas komplizierteren Bedienungen gut zurechtkommen bzw. sich daran gewöhnen. Wer nur ab und zu vakuumiert, sollte umso mehr auf eine eindeutige und einfache Bedienung achten.
Viele Balkenvakuumierer funktionieren nur, wenn auch der Deckel zugedrückt wird. Auch das solltet Ihr bei einer einfachen Bedienung beachten.
Die Qualität
Qualität ist im Vorfeld schwer zu erkennen und zeigt sich oft erst bei der Lebensdauer der Vakuumierer. Ein verdächtig günstiger Preis muss nicht unbedingt ein Schnäppchen sein, sondern kann auch durch minderwertige Bauteile zustande kommen. Es spielen viele Faktoren eine Rolle – die letztendlich den Preis bestimmen.
Vergleicht Ihr jedoch Noname-Produkte mit Markenherstellern stellt Ihr schnell fest, dass die Noname-Produkte eigentlich immer günstiger sind. In der Regel ist die Qualität jedoch bei den Markenherstellern besser, denn Sie haben einen Namen bzw. Ruf zu verlieren. Ihr seid dann auf der sicheren Seite und sollte es doch einmal zu Garantieansprüchen kommen, seid Ihr mit Sicherheit bei Markenherstellern besser aufgehoben.
Wenn Ihr natürlich nur selten vorhabt zu Vakuumieren oder es erst einmal preisgünstig für euch testen wollt, kann auch ein sehr günstiges Vakuumiergerät ausreichend sein. Denkt nur daran das zweimal billig gekauft oft teurer als einmal gut gekauft ist.
Was kostet ein gutes Vakuumiergerät?
Passend zum vorherigen Thema stellt sich die Frage, wie viel ein gutes Vakuumiergerät denn kosten darf. Preisgünstige Modelle namhafter Hersteller sind schon ab ca. 50 € erhältlich, zum Beispiel der Caso VC10 Vakuumierer. Wer höhere Ansprüche hat und mehr Funktionsumfang wünscht, wird natürlich auch mehr dafür bezahlen müssen. Es kommt darauf an, was Ihr für Funktionen benötigt und wie oft bzw. wie viel Ihr damit Vakuumieren wollt. Für den privaten Bedarf können Balkenvakuumierer, welche es natürlich auch in Profi Ausführung gibt, den meisten Ansprüchen gerecht werden. Wer aber richtig professionell oder gewerblich vakuumieren möchte, sollte sich den Kauf eines Kammervakuumierers überlegen, zum Beispiel für Jäger. Allerdings kosten diese Vakuumiergeräte mehrere hundert Euros.
Welche Arten der Vakuumierer gibt es?
Wie anfangs erwähnt, gibt es drei Arten der Vakuumierer. Am günstigsten und auch simpelsten aufgebaut sind die Handvakuumierer. Dann gibt es noch die Außenvakuumierer, die am häufigsten in den Haushalten zu finden sind. Bei Profis des Gewerbes oder der Gastronomie dagegen sind die Kammervakuumierer weit verbreitet.
Die Handvakuumierer
Vakuumierer sind mindestens so breit, wie es auch der Schweißbalken ist. Kammervakuumierer sind noch etwas länger, da sie auch die Unterdruckkammer integriert haben. Ohne diese technischen Merkmale können Vakuumierer jedoch auch sehr klein sein, wie sich leicht an den Handvakuumierern erkennen lässt. Die Abmessungen können zum Beispiel nur 21 x 5,5 x 8 cm betragen, wodurch sie auch für Unterwegs oder beim Camping hilfreiche Reisebegleiter sind. Viele der Handvakuumierer lassen sich deshalb nicht nur am Stromnetz betreiben, sondern können auch unabhängig davon mit Batterien arbeiten.
Im Prinzip sind Handvakuumierer kleine Unterdruckpumpen, welche jedoch keinen Schweißdraht zum Versiegeln der Beutel besitzen. Deswegen sind sie auch nicht mit normalen Vakuumbeuteln kompatibel, sondern benötigen spezielle Beutel mit einem Ventil. Diese sind in der Regel etwas teurer als normale Vakuumbeutel oder Folienrollen. Die meisten Hersteller geben die Unterdruckleistung bei ihren Handvakuumierern nicht an, da sie im Vergleich mit Balken- bzw. Außenvakuumierer schlechter abschneiden. Dafür sind sie aber bereits ab 15 Euro erhältlich.
Wem das noch zu teuer ist, findet in der Welt der Vakuumierer noch ein weiteres Downgrading – den Vakuumierer als Handpumpe. Ähnlich einer Handluftpumpe, nur mit umgekehrter Funktionsweise, erzeugt Ihr damit ein Vakuum in Beuteln oder Behältern mit Ventil. Die manuellen Handpumpen sind die günstigsten Vakuumierer überhaupt und kosten ab ca. 7 Euro aufwärts. Wir empfehlen aber zumindest einen elektrischen Handvakuumierer zu kaufen, wenn nicht die Unabhängigkeit zum Stromnetz das Kriterium des Kaufs ist.
Der Balkenvakuumierer (Außenvakuumierer)
Den richtigen Einstieg zum Vakuumieren ermöglichen Balkenvakuumierer. Da die Vakuumbeutel im Vergleich zu einem Kammervakuumierer außen liegen, werden sie auch als Außenvakuumierer bezeichnet. Sie gibt es in einfachen Ausführungen ab 50 Euro bis hinauf zu Profigeräten für mehrere hundert Euros. In der gehobenen Klasse lassen sich dann auch Features finden, zum Beispiel eine Marinierfunktion oder eine Wahltaste um zwischen trockenen und nassen Lebensmitteln zu unterscheiden.
Einige günstige Balkenvakuumierer eignen sich nur für Vakuumbeutel, während die Mehrzahl der Hersteller auch die Unterbringung einer Folienrolle in den Balkenvakuumierern ermöglicht. Dadurch könnt Ihr abweichend von den vorgegebenen Größen der fertigen Vakuumbeutel, Eure Beutel selbst erstellen und die Größe bestimmen. Dazu findet Ihr bei fast allen Vakuumierer mit Folienrollen auch direkt einen praktischen Cutter am Vakuumiergerät vor, womit Ihr die Längen bequem zuschneiden könnt.
Die Unterdruckleistung der meisten Balkenvakuumierer liegt zwischen -0,8 und -0,9 bar. Wir empfehlen beim Vakuumierer kaufen, keine Modelle mit Leistungen unter -0,8 bar zu kaufen. Umso höher das Vakuum, umso besser ist die Haltbarkeit und auch das Ergebnis beim Sous Vide Garen.
Balkenvakuumierer arbeiten mit speziellen Vakuumbeuteln. Es handelt sich um Beutel mit goffrierter oder geriffelter Struktur. Das ist wichtig, damit auch die Schweißnaht dicht wird. Obwohl Balkenvakuumierer noch deutlich günstiger als Kammervakuumierer sind, gibt es in der gehobenen Preisklasse der Balkenvakuumierer kaum etwas zu vermissen. Dazu sind sie nahezu wartungsfrei.
Der Kammervakuumierer
Nur wenige werden sich für ihren Haushalt einen teuren (ab 500 Euro aufwärts) Kammervakuumierer zulegen. Diese Vakuumiergeräte werden aufgrund des höheren Vakuums (bis -0,99 bar) und auch der kürzeren Vakuumierzeit gerne für das Gewerbe und in der Gastronomie benutzt. Ihre Funktionsweise ist eine ganz andere, als bei Außenvakuumierern. Unter dem Deckel befindet sich eine Kammer (Vakuumkammer), in die der Beutel oder andere Behältnisse hineinkommen.
Nach Schließen des Deckels, wird die ganze Vakuumkammer leergesaugt bzw. darin ein Unterdruck erzeugt. Die Luft in Beuteln oder Behältern entweicht. Da sich der Beutel direkt eng um den Inhalt legt, entweicht auch keine Flüssigkeit und es lassen sich auch Säfte oder andere Flüssigkeiten in einem Beutel vakuumieren. Eine Druckregelung gehört praktisch zur Standardausstattung bei den Kammervakuumierern. In der Kammer wird auch die Schweißnaht angefertigt.
Der Deckel lässt sich erst wieder öffnen, wenn der Unterdruck in der Vakuumkammer aufgehoben wird (also durch das Belüften). Da der Unterdruck höher als bei Balkenvakuumierern ist, wird die Belüftung in zwei Teilschritten bei guten Kammervakuumierern vollzogen. Dadurch entsteht keine schlagartige Belüftung, wodurch die Beutel zum Beispiel an scharfen Spitzen oder Kanten der Lebensmittel (zum Beispiel bei Knochen) undicht werden könnten. Auch empfindliche Lebensmittel wie Obst könnten bei einer schlagartigen Belüftung leiden.
Die meisten Kammervakuumierer besitzen, wie auch viele Balkenvakuumierer , ebenfalls einen Anschluss für zusätzliche Vakuumierschläuche. Dieser befindet sich jedoch bei einigen Vakuumiergeräten dann in der Kammer – der Deckel bleibt also offen. Für Behälter oder Gläser mit dichtem Schraubverschluss wird jedoch bei Kammervakuumieren kein Ventil benötigt, wenn sie noch in die Kammer passen. Dadurch, dass sie in der ganzen Kammer ein Vakuum erzeugen, sind auch die Gläser oder Behälter luftleere. Beim Belüften verschließt der Deckel durch den normalen Außendruck die Behälter. Wer mit dem Vakuumierschlauch arbeiten möchte, benötigt dann doch die Behältnisse mit Ventilen wie auch bei den Balkenvakuumierern.
Für das Gewerbe gibt es sogar Kammervakuumierer, welche eine Begasung mit einem Schutzgas für eine längere Haltbarkeit vornehmen.
Für Kammervakuumierer werden glatte Vakuumbeutel oder glatte Folienrollen benutzt. Wichtig ist zu wissen, dass Kammervakuumierer andere, stärkere Vakuumpumpen besitzen. Diese benötigen ein Betriebsöl, welches Reibung vermeidet, Wärme ableitet und die Pumpenteile abdichtet. Dadurch entsteht ein Wartungsaufwand in Form eines regelmäßigen Ölwechsels. Nehmt aber nur die von den Herstellern empfohlenen bzw. freigegebenen Öle (Garantieanspruch!).
Welche Geräte bzw. Marken von Vakuumierer gibt es?
Vakuumierer für Haushalte sind so beliebt, dass es eine riesige Anzahl von Herstellern gibt. Hier ist eine kleine Auswahl:
- Caso
- Rommelsbacher
- Leifheit
- Solis
- AEG
- Siemens
- Allpax
- Klarstein
- ProfiCook
- und viele weitere
Einige Modelle möchten wir Euch im Rahmen der Kaufberatung kurz vorstellen, welche uns besonders gut gefallen haben oder ein gutes Preis- Leistungsverhältnis aufweisen.
Der Caso VC10 Vakuumierer
Der Caso VC10 Balkenvakuumierer ist im günstigen Preissegment bis zu 60 € angesiedelt (Standardausführung). Im Vergleich mit anderen Vakuumierern in dieser Preisklasse, kann sich der VC10 sehr gut behaupten.
Als Besonderheiten bietet er trotz dem günstigen Preis eine variable Vakuumstärke durch Vakuum‐Stoptaste, eine separate Schweißfunktion und elektronische Temperaturüberwachung. Er eignet sich für Vakuumbeutel und Folienrollen. Wie die meisten Standard Vakuumierer, ist er für eine Beutel- oder Folienbreite bis 30 cm geeignet. Der Unterdruck beträgt 0,8 bar und es wird eine Schweißnaht erstellt.
Im Lieferumfang liegen 10 Profi-Folienbeutel und ein Vakuumschlauch für Behälter bei. Diesen Vakuumierer gibt es schon länger und war 1/2018 auch Testsieger bei Stiftung Warentest.
Caso VC150 Vakuumiergerät
Der Caso VC150 ist schon etwas besser als der VC10 ausgerüstet, aber kostet auch viel mehr. Die Leistung beim VC150 ist um 10 Watt höher als beim VC10, wodurch er besser für häufiges Vakuumieren gerüstet ist. Der Unterdruck ist mit -0,8bar jedoch gleich. Dafür fertigt der VC150 direkt zwei Schweißnähte an. Das Design besticht mit Edelstahl, welches sich gut und schnell reinigen lässt. Die Edelstahlausführung des VC10 kostet ca. 10 Euro Aufpreis gegenüber dem Standardmodell.
Auch bei diesem Vakuumierer könnt Ihr Euch über Folienbeutel und Vakuumierschlauch im Lieferumfang freuen.
Caso Gourmet VAC280
Im Preissegment um die 150 Euro bewegt sich der Caso Gourmet VAC280. Er wird besonders die ambitionierten Nutzer von Vakuumieren ansprechen, welche auch viel damit arbeiten wollen. So schafft der Vakuumierer 15 Liter Luft in der Minute, was vor allem bei großen Mengen zum Vakuumieren ein Vorteil ist (Zeitersparnis). Die Leistung ist auf 130 Watt gestiegen. Die Schweißzeit und Vakuumstärke sind bei dem VAC280 nun regelbar, was eine perfekte Anpassung an die Lebensmittel ermöglicht. Auch diesem Caso Vakuumierer liegt das bereits gewohnte Zubehör (Profi Folienbeutel und Vakuumierschlauch) im Lieferumfang bei.
Rommelsbacher VAC110
Preislich und in der Ausstattung ist der Vakuumierer VAC110 von Rommelsbacher stark an den Caso VC10 angelehnt. Aber das Vakuum liegt über 90 %, was die Haltbarkeit der Lebensmittel noch besser macht. Auch dieser preisgünstige Vakuumierer mit 110 Watt hat eine Schweißbreite bis zu 30 cm und verfügt über einen Vakuumschlauchanschluss.
Leifheit Vacu Power 500
Leifheit ist bekannt dafür, Staub von Teppichen zu saugen. Saugen kann aber auch das Vakuumiergerät Leifheit Vacu Power 500. In der Geschwindigkeit beim Vakuumieren liegt der Vakuumierer im Mittelfeld mit 12 Litern je Minute. Die Pulse-Funktion ermöglicht das Anpassen des Unterdrucks an empfindliche Lebensmittel. Das Vakuumiergerät zieht eine doppelte Schweißnaht und erlaubt den Anschluss eines Vakuumschlauchs. Diesen müsst Ihr aber separat zum Vakuumierer kaufen. Im Lieferumfang liegen 10 Vakuumbeutel bei.
Solis VertiVac Plus 5703
Dem Solis VertiVac Plus 5703 ist optisch nicht direkt anzusehen, dass es sich um einen Balkenvakuumierer der Profiklasse handelt. Nur der Preis um die 200 Euro lässt dies vermuten. Die Leistung beträgt 130 Watt und eignet sich gut dafür, größere Mengen zu vakuumieren. Zudem verfügt das Vakuumiergerät über eine „Pulse Blow Funktion“, um empfindliche Lebensmittel zu schützen.
Der V.300 von Lava
Der V.300 ist das Original von Lava und das gängigste Modell mit vielen Vorteilen. Die Schweißbandlänge von 35cm ist hier auch für größere Vakuumierprojekte von Vorteil. Der V.300 bietet durch seine exakte Manometer Anzeige und seine vollautomatisierte Arbeitsweise nicht nur für die Gastro sondern auch für Kleingewerbe und auch private Haushalte viele Einsatzmöglichkeiten. Beim Vakuumierer im Set dabei ist auch ein Flüssigkeitsabschneider, welcher wie der Name schon verrät dafür da ist, um die Flüssigkeiten abzusondern, so dass diese nicht ins Gerät kommen können.
Solis Kammer-Vakuumiergerät
Richtig professionell, aber mit ca. 700 Euro auch teuer, wird es mit dem Solis Kammer-Vakuumiergerät. Bei diesem Vakuumiergerät wird nicht wie bei den Balkenvakuumierern außen vakuumiert, sondern in einer geschlossenen Vakuumkammer. Dazu bringt das Gerät 350 Watt mit und schafft fast bis zu -1 bar Unterdruck. Die Vakuumkammer hat ein Volumen von 7 Liter und 4 Vakuumpumpen befördern bis zu 72 Liter Luft in einer Minute aus der Vakuumkammer. Die Vakuumierzeit und Schweißzeit sind einstellbar. Durch das 10 mm dicke Sicherheitsglas könnt Ihr auch bei geschlossenem Deckel zuschauen. Es ist schon ein edles Vakuumiergerät.
Zubehör und Alternative (Vakuumiergerät-Set)
Zubehör werdet Ihr spätestens brauchen, wenn Ihr die teilweise im Lieferumfang enthaltenen Vakuumbeutel aufgebraucht habt. Von Tailiqi gibt es ein ganzes Set mit viel nützlichem Zubehör, einschließlich einem aufladbaren Handvakuumierer. Die Rückseite des Handvakuumierer kann auch Dinge aufblasen, zum Beispiel Schwimmflügel oder einen Wasserballon. Der Vakuumierer ist ein guter Reisebegleiter für das Camping oder auch um erste Erfahrungen mit Vakuumieren oder Sous Vide zu sammeln. Das ganze Set kostet nur um die 24 Euro und enthält:
- Handvakuumierer mit aufladbarem Akku
- 10 große wiederverwendbare Vakuumbeutel (Sous Vide geeignet)
- 20 kleine Vakuumbeutel
- 6 Verschlussklammern
- 6 Ersatzluftventile
- 4 Aufblasnadeln (Ballpumpe)
- 1 Vakuumdüse
Welche Vakuumbeutel sind die Richtigen?
Oft legen die Hersteller den Vakuumierern schon Vakuumbeutel oder Folienrollen bei. Das wirkt sich natürlich positiv auf das Preis- Leistungsverhältnis aus. Ihr müsst aber nicht bei dieser Marke bleiben, sondern könnt auch andere Beutel für den Vakuumierer kaufen. Die Vakuumbeutel für Balkenvakuumierer sind goffriert, also nicht glatt. Für Kammervakuumierer benötigt Ihr dagegen glatte Beutel oder Folien.
Achtet auf die Größe bzw. die Breite der Vakuumbeutel. Sie sollte nicht breiter als der Schweißbalken oder Schweißdraht des Vakuumierers sein, besser sogar ca. 1 cm darunter. Wollt Ihr mit dem Vakuumierer nur Verpacken oder einfrieren, sollte der Kunststoff auf jeden Fall geruchs- und geschmacksneutral sein. Zudem gilt für Lebensmittel, dass die Beutel bzw. der Kunststoff keine Weichmacher (frei von BPA) enthalten.
Wollt Ihr die Lebensmittel in den Vakuumbeuteln auch Garen (Mikrowelle, Kochen oder Sous Vide), müssen die Vakuumbeutel natürlich auch kochfest, mikrowellengeeignet oder speziell für das Sous Vide Garen ausgewiesen sein. Das ist nicht bei jedem Kunststoffbeutel der Fall. Selbst wenn der Beutel die Hitze unbeschadet übersteht, können sich durch die Hitze chemische Substanzen aus dem Kunststoff lösen und in die Lebensmittel eindringen. Das ist auch einer der Gründe, warum Gefrierbeutel nicht so gut zum Garen sind.
Fertige Beutel sind selten genau passend für Eure Lebensmittel. Ihr werdet also fast immer Beutel benutzen, welche eigentlich zu groß sind. Das macht natürlich auch unnötig viel Müll, wenn Ihr sie dann wegwerft. Besser eignen sich die Folienrollen, insofern der Vakuumierer dafür geeignet ist. Diese könnt ihr je nach Bedarf selbst in Vakuumbeutel mit passender Größe verwandeln. Das ist auch ein Vorteil, wenn Ihr häufiger größere Lebensmittel vakuumiert. Um Müll zu vermeiden eignen sich wiederverwendbare Vakuumbeutel gut, welche dann aber auch tauglich für die Spülmaschine sein sollten.
Vakuumbeutel oder Folienrollen gibt es in verschiedenen Stärken. Die Materialstärke bestimmt, wie stabil die Folie gegenüber Durchstoßen ist. In der Regel reicht eine Materialstärke von 120 Mikrometer (120 µm) bereits aus. Jäger oder Angler vakuumieren oft die Knochen und Gräten mit, wo es dann schon leichter zu Beschädigungen der Folie und damit zu Undichtigkeiten kommt. Dazu sind dann vorsichtshalber dickere Materialstärken zu kaufen.
Wie vakuumiere ich richtig?
Bei fertigen Vakuumbeuteln legt Ihr einfach die Lebensmittel in den Vakuumbeutel. Bei Außenvakuumierern legt die Öffnung dann auf den Siegeldraft, Schweißbalken oder Schweißdraht. Nach dem vakuumieren wird der Vakuumierer automatisch eine oder zwei Schweißnähte durch Hitze erzeugen. Achtet darauf, dass Ihr beim Befüllen des Beutels die Schweißstelle nicht mit Saft verschmutzt habt, da die Schweißnaht dann undicht sein kann. Habt Ihr einen Vakuumierer gekauft der nur eine Schweißnaht herstellt und Ihr traut der Sache nicht, könnt Ihr im manuellen Modus selbst noch einmal eine weitere Schweißnaht ziehen. Dann seid Ihr auf der sicheren Seite.
Im Prinzip ist bei einem Kammervakuumierer der Vorgang gleich. Ihr legt den Vakuumbeutel in die Vakuumkammer und spannt die Öffnung des Beutels über dem Siegeldraht ein.
Beim Vakuumieren gibt es trockene und feuchte bzw. saftige Lebensmittel. Nicht jeder Balken- oder Handvakuumierer hat einen Flüssigkeitsabscheider und kann nur trockene Lebensmittel vakuumieren. Mit Flüssigkeitsabscheider oder einem Kammervakuumierer ist das jedoch auch kein Problem. Einige Modelle erwarten jedoch vorher die Umstellung von „Dry auf Moist“ bzw. von trocken auf feucht oder nass.
Vorsicht bei empfindlichen Lebensmitteln, zum Beispiel Obst. Habt Ihr an dem Vakuumierer keinen Regler für die Stärke des Unterdrucks herab zu regeln, müsst Ihr die Stoptaste benutzen (bevor Eure Erdbeeren zu Marmelade werden!).
Unser Fazit
So, nun habt Ihr jede Menge Auswahl beim Vakuumierer kaufen. Es gibt natürlich noch viele weitere Modelle im Handel. Aber das würde diesen Vakuumierer Ratgeber mehr als sprengen, auf jedes verfügbare Gerät einzugehen. Ihr wisst nun, worauf Ihr achten müsst und was die Vorteile vom Vakuumieren sind. Wir haben versucht euch alles mögliche an relevanten Infos zusammenzufassen und einen guten Überblick zu geben welche Möglichkeiten ihr habt. Wir selbst verwenden am Allerliebsten einen Balkenvakuumierer mit Folienrollen.
Der Balkenvakuumierer weil er einfach vom Preis / Leistungsverhältnis vollkommen ausreichend ist für unsere Einsätze und die Folienrollen, weil wir uns hier die unterschiedlichen Größen zurechtschneiden können. Mit den vorgefertigten Vakuumbeutel ist das immer so eine Sache. Schon alleine wenn man mehrer Fleischstücke vakuumieren möchte, benötigt man unterschiedliche Größen. Mit den Rollen teilen wir uns das genau so ein, wie das Stück vor uns liegt. In diesem Sinn, frohes Vakuumierer-shopping und danach ganz viel Spaß damit!
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