Heute mal ein Ratgeberbeitrag zum Thema Sous Vide Garer, mit all seinen Vorteilen und Nachteilen. Genuss und gesundes Essen liegen uns sehr am Herzen. Wir denken, dass es bei Euch nicht anders ist. Allgemein bekannt ist, dass oft durch das Garen im Kochtopf die Hitze viele Vitamine zerstört. Weniger Hitze bedeutet aber lange Garzeiten, wodurch das Gargut meistens trocken wird. Mit den geeigneten Sousvide Gargeräten und einem Vakuumierer könnt Ihr das leicht vermeiden und trotzdem Mineralien, Vitamine und Saft im Gargut erhalten. Dabei sorgen lange Garzeiten für ein sehr zartes und saftiges Ergebnis. In diesem Sousvide Ratgeber erfahrt Ihr mehr über die „geheime“ Garmethode der Spitzenköche und welche Gargeräte empfehlenswert sind.
Was ist Sous Vide Garen und woher kommt es?
Kurz etwas zur Geschichte des Sous Vide Garen: Dabei führen unweigerlich alle Wege nach Rom – nein, dieses Mal nach Paris. Der Spitzenkoch George Pralus hat 1974 in Paris die Sousvide Garmethode sozusagen erfunden. Er ärgerte sich, dass die kostbare Gänseleber durch das Anbraten sehr viel Flüssigkeit verliert (30 bis 50 %).
So kam er auf die Idee, die Gänseleber in einem Kunststoffbeutel zu geben und dann die Luft aus dem Beutel abzusaugen. Dadurch drückt der atmosphärische Druck den Beutel ganz eng an die Gänseleber. Vakuumierer waren zu der Zeit schon bekannt, denn das Vakuumieren von Lebensmittel ist ein gängiges Verfahren, die Haltbarkeit von Lebensmittel enorm zu verlängern. Dazu hatten wir schon einmal einen Beitrag geschrieben. Die Gänseleber verlor kaum noch Wasser und Aromastoffe. Damit sind auch lange Garzeiten bei Niedrigtemperatur möglich, weshalb Sousvide (übersetzt „unter Vakuum“) auch die Niedrigtemperatur-Garmethode genannt wird.
Nun waren benötigte Sousvide Gargeräte (Sous Vide Garer oder Sousvide Sticks) damals recht teuer und hauptsächlich bei Spitzenköchen in Gastronomie und Großküchen anzutreffen. Heute haben sich die Preise für entsprechende Gargeräte und Vakuumierer derart niedrig eingependelt, dass jeder sich den Gourmet Genuss erlauben kann.
Warum ist Sous Vide Garen so spannend?
Ihr kennt es vom Grillen, das Fleischstücke beim Garen oft viel Flüssigkeit verlieren können. Deswegen solltet Ihr auch keine zusätzlichen Austrittsöffnungen in das Fleisch schaffen, indem Ihr mit Gabel oder durch Anschneiden prüft, ob es schon gar ist. Umso länger ein Gargut der Hitze ausgesetzt ist, umso trockener wird es oft. Das Gleiche geschieht auch in einem Kochtopf, nur merken wir es dort nicht so wie auf einem Grill.
Beim Sous Vide Garen kommt das Fleisch, der Fisch oder das Gemüse in einen Kunststoffbeutel (Vakuumbeutel) und mit einem Vakuumierer erzeugt Ihr in dem Beutel samt Gargut einen Unterdruck bzw. ein Vakuum. Der Vakuumierer nimmt Euch gleich auch noch den zweiten Schritt ab, denn wie bekommt Ihr den Beutel zu? Der Vakuumierer fertigt eine Schweißnaht an dem Kunststoffbeutel an, wodurch er luftdicht verschlossen ist und es auch während des Garvorgangs bleibt.
Danach kommt der Sousvide Beutel in ein temperiertes Wasserbad, wo es je nach gewünschter Garzeit verbleit. Die Sousvide Gargeräte unterstützen Euch in jeder Hinsicht bei dem Garvorgang, denn sie sind mehr als nur ein Tauchsieder oder ein Topf Wasser auf dem Herd. Sie zeichnen sich durch eine hohe Temperaturgenauigkeit aus und die meisten Modelle bewegen ständig das Wasser. In den Ausstattungen findet Ihr weitere Unterstützung, zum Beispiel durch eine genaue Zeitprogrammierung mittels Timer oder sogar über WLAN Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten vom Smartphone, Tablet oder iPhone aus.
Durch das Sous Vide Garen wird das Gargut nicht nur besonders zart und lecker, sondern es ist auch eine sehr gesunde Garmethode. Da im Wasserbad nichts anbrennen kann, benötigt Ihr zum Garen weder Fett noch ÖL. Alle wertvollen Mineralien und Vitamine bleiben im Gargut, da sie weder durch übermäßige Hitze zerstört werden noch mit dem Saft austreten können. Das merkt Ihr auch direkt am Geschmack, denn alle Aromen bleiben ebenfalls im Gargut.
Beim Sous Vide Garen betragen die Gartemperaturen ca. 40 bis 85 °C. Fleisch und Fisch zum Beispiel gelingen wunderbar bei 65 °C. Bei Gemüse darf es etwas mehr sein, etwa 75 bis 85 °C.
Das einzige Problem, was besonders unsere Grillmeister sofort erkennen werden – wo sind die Röstaromen? Richtig, die fehlen bislang, lassen sich aber in Minutenschnelle herbeizaubern. Das fertig gegarte Sousvide Gargut könnt Ihr einfach einige Minuten kurz in der Pfanne oder auf dem Grill scharf anbraten bzw. angrillen. Garen braucht Ihr ja nicht mehr, es geht nur um eine schöne Kruste.
Eine andere Möglichkeit sind Röstaromen als Gewürz mit in dem Vakuumbeutel beim Sous Vide Garen dazu zugeben. Genauso könnt Ihr das Gargut auch im Beutel bereits marinieren, was um ein vielfaches schneller geht. Durch das Vakuum zieht die Marinade viel schneller in das Fleisch hinein. Achtet dann jedoch auf den richtigen Vakuumierer, denn nicht jeder verträgt Flüssigkeiten. Ihr benötigt dann einen Vakuumierer mit Flüssigkeitsabscheider oder einen Kammervakuumierer.
Welche Sous Vide Gargeräte gibt es?
Damit kommen wir zur technischen Ausrüstung für Euren Gourmet-Tempel. Über den benötigten Vakuumierer sprachen wir bereits bzw. Ihr findet dazu viele Infos in unserem Vakuumierer Ratgeber. Was ist jetzt die Kunst beim Sous Vide Garen? Der „Trick“ ist eine gleichmäßige Temperatur über die gesamte Garzeit hinweg. Die entsprechenden Garzeiten könnt Ihr aus Sous Vide Gartabellen entnehmen, wo Temperatur und Garzeit angegeben sind. Ein Topf mit Wasser auf dem Herd wird von unten erhitzt und verliert nach oben viel der erzeugten Temperatur.
Ihr wisst auch nie genau, wieviel Grad das Wasser hat. Wenn Ihr ein Thermometer einhängt seht ihr zwar, ob das Wasser zu heiß oder zu kalt ist, könnt es aber nur indirekt über die Regler des Herds regeln. Aus zu kalt wird dann nach kurzer Zeit zu heiß oder umgekehrt.
Ein Sousvide Gargerät funktioniert ganz anders. Es misst direkt die Wassertemperatur und regelt das Heizelement auf das Grad genau. Damit es keine Temperaturunterschiede im Wasser gibt, unterstützen die meisten Sousvide Gargeräte die normale Zirkulation durch eine Umwälzpumpe. Das stellt zum Beispiel bei den seitlich in den Topf eingehängten Sousvide Sticks sicher, dass nicht nur an dem Stick die hohen Temperaturen sind und der Rest des Wassers kühler bleibt. Ihr seht also, ein Sousvide Gargerät macht das Sous Vide Garen zum Kinderspiel.
Ihr habt die Auswahl zwischen zwei unterschiedlichen Sousvide Gargeräten – es gibt Sousvide Sticks und Sous Vide Garer. Die Bezeichnung „Sous Vide Garer“ ist etwas unglücklich gewählt, da natürlich auch ein Sous Vide Stick gart. Beide Gargeräte haben ihre Vor- und Nachteile, machen aber im Prinzip das Gleiche – schonend Garen.
Sous Vide Garer – Sous Vide Geräte mit Wasserbecken
Ein Sous Vide Garer ist ein komplettes Gargerät mit Wasserbecken und Deckel. Über die Bedienungselemente am Garer könnt Ihr die Temperatur vorwählen und die Garzeit eingeben. Am besten legt Ihr die vakuumierten Beutel mit dem Gargut erst in den Garer, wenn die gewünschte Temperatur am Display angezeigt wird, da sonst die Garzeiten nicht mehr genau stimmen.
Die Sous Vide Garer gibt es in unterschiedlichen Größen, welche maßgeblich von dem Wasserbecken bestimmt wird. Kleine Garer haben ca. 5 Liter Volumen, größere 10 bis 20 Liter. Klar ist, dass in ein größeres Wasserbecken mehr oder größere Vakuumbeutel passen. Somit bestimmt die Personenzahl oder die Größe des Garguts die Auswahl der richtigen Beckengröße. Ein Paar kommt mit 5 bis 6 Liter Volumen gut zurecht. Für Familien sind dann die größeren Modelle bis 20 Liter empfehlenswert, damit alles auch auf einmal gegart wird.
Die Sous Vide Garer sind teurer als die Sous Vide Sticks, da sie auch viel mehr Material aufbieten. In der Regel handelt es sich dabei um Gehäuse und Wasserbecken aus Edelstahl, was edel aussieht und sich gut reinigen lässt. Reinigen ist aber nur selten nötig, da Ihr ja im Vakuumbeutel gart. Das ändert sich, wenn Euer Vakuumierer bei der Schweißnaht gepatzt hat oder die Vakuumbeutel nichts taugen.
Ein Sous Vide Garer nimmt natürlich auch mehr Platz in der Küche weg. Er eignet sich für Menschen, welche auch häufig die Garmethode Sousvide nutzen. Dann kann der Garer eigentlich einen festen Standplatz in der Küche erhalten und muss nicht immer weggeräumt werden.
Was Euch später im Vergleich zwischen Sous Vide Garer und Sous Vide Stick noch auffallen wird, ist die geringere Heizleistung der Garer. Die meisten Sous Vide Garer haben zwischen 500 und 600 Watt, wobei es natürlich nach unten oder oben auch einige Ausreißer gibt. Mehr benötigen die Garer auch nicht, da sie einen dichten Deckel und eine Isolierung für das Wasserbecken haben. Sousvide Sticks haben oft über 1.000 Watt.
Viele, aber nicht alle Sous Vide Garer, haben eine Umwälzpumpe. Das ist ein Vorteil, da das Wasser auch in einem mit Vakuumbeuteln gut befüllten Wasserbecken kräftig bewegt wird. Funktionsbedingt haben die Sousvide Sticks praktisch immer eine Umwälzpumpe. Die Umwälzpumpe macht je nach Modell hörbare Geräusche, was Ihr beim Kauf berücksichtigen solltet.
Wenn Ihr nur tagsüber in der Küche Eure Sous Vide Gerichte gart, ist es oft egal. Wer aber Gerichte mit sehr langen Garzeiten auf dem Speiseplan hat, wird auch öfters über Nacht Garen. Technisch ist das für Sous Vide Gargeräte kein Problem. Dann kann aber das Betriebsgeräusch entscheidend werden. Aber wie schon gesagt – unter den Sous Vide Garern gibt es auch Modelle ganz ohne Umwälzpumpe.
Garen mit Sous Vide Sticks
Günstiger und sehr viel kleiner präsentieren sich Euch die Sousvide Sticks. Dabei handelt es sich um einen kleinen Stab (25 bis 40 cm lang). Er wird mittels Klemme oder Schraubbefestigung einfach in einen beliebigen Kochtopf eingehängt (Mindestrandhöhe beachten) und erhitzt das Wasser darin. Am Kopf des Stabes befindet sich ein kleines Gehäuse mit den Bedienelementen, im unteren Teil des Stabes befinden sich das Heizelement und die Umwälzpumpe. Nicht immer ist das Bedienteil bzw. der Kopf wasserdicht. Besser passt Ihr auf, dass der Kopf nicht nass wird oder in den Topf hineinfällt.
Im Prinzip macht nun ein Sousvide Stick nichts anderes als auch ein Sous Vide Garer. Ihr wählt die Temperatur und Garzeit vor und der Sousvide Stick erhitzt das Wasser mit den Vakuumbeuteln im Topf. Da er kein Wasserbecken besitzt, handelt es sich um ein kleines Gerät was Ihr jederzeit leicht im Schrank oder einer Schublade unterbringen könnt. Zudem habt Ihr viel weniger Einschränkungen bezüglich des Volumens. Die meisten Sticks zum Sous Vide Garen können variabel für 6 bis 20 Literbenutzt werden, sofern der Wasserspiegel die Minimal-Markierung am Stick erreicht oder überschreitet.
Da die Sousvide Sticks seitlich in einem Topf mit Wasser ihren Dienst verrichten, ist eine Umwälzpumpe unerlässlich. Sonst wäre das Wasser auf der einen Seite heiß und der Thermostat würde das Heizelement schon abschalten, während auf der gegenüberliegenden Seite das Wasser noch gar nicht die Betriebstemperatur erreicht hat. Bei den Sous Vide Garern geht es auch ohne Umwälzpumpe, da hier die Heizelemente unter dem Becken und je nach Modell auch seitlich davon angebracht sind. Dabei wird eine viel stärkere thermische Zirkulation des Wassers erreicht.
Sous Vide Stick vs. Sous Vide Garer im Wasserbecken
Nun kennt Ihr die beiden Gerätearten, welche Euch zu den begehrten Sous Vide Gerichten verhelfen. Der Sous Vide Stick ist die günstigere Variante und ein viel kleineres Gerät, aber universeller einsetzbar da es einen größeren Spielraum bei der Topfgröße gibt. Sous Vide Garer haben einen festen Wassertank integriert, wodurch Euch das Volumen vorgegeben ist.
In der Praxis ergeben sich für Euch durch die unterschiedlichen Sous Vide Gargeräte folgende Unterschiede. Der Sous Vide Garer ist das sparsamere Gerät beim Stromverbrauch, da es auch einen Deckel und ein isoliertes Wasserbecken besitzt. Der Sous Vide Stick ragt aus dem Topf hinaus, sodass Ihr keinen Deckel mehr auflegen könnt. Und die meisten Töpfe, welche Ihr als Wasserbecken benutzt, sind zudem nicht isoliert. Deswegen haben Sousvide Sticks auch teilweise die doppelte Heizleistung als ein Sous Vide Garer.
Nun ist der Stromverbrauch jedoch nicht automatisch doppelt so hoch, nur weil der Stick die doppelte Heizleistung besitzt. Er ist aufgrund der hohen Leistung fähig, auch größere Wassermengen schnell aufzuheizen. Ist die Temperatur erreicht, schaltet der Stick sowieso das Heizelement ab. Es spielt also für den Stromverbrauch keine Rolle, ob Ihr 15 Minuten mit 1.200 Watt heizt oder 30 Minuten mit 600 Watt. Aber natürlich geht Energie durch den fehlenden Deckel und die nicht vorhandene Isolierung verloren.
Tipp: Es gibt beim Sous Vide Zubehör schwimmende und hitzebeständige Kunststoffkugeln bzw. Isolationskugeln, welche Ihr mit in das Wasser geben könnt. Dadurch schwimmen sie an der Oberfläche und isolieren die Wasseroberfläche gegen zu hohen Temperaturverlust. Es hilft aber auch schon, wenn Ihr den Topf mit einer Alufolie abdeckt.
In der Ausstattung findet Ihr bei beiden Arten der Sous Vide Gargeräte vergleichbares. Es gibt Gargeräte, welche nur das Wichtigste zu bieten haben oder Modelle mit allem Komfort bis hin zur WLAN-Verbindung, zum Beispiel der gut ausgestattete Inkbird Wlan Sous Vide Garer ISV. Wir würden die größeren Sous Vide Garer nur Familien empfehlen, welche auch sehr oft dieser gesunden Garmethode profitieren wollen. Dazu sollte auch die Küche nicht zu klein sein, denn das ständige Wegräumen ist etwas aufwendig.
Universeller fällt unsere Empfehlung für die Sous Vide Sticks aus, da sie für alle Interessengruppen gleichermaßen einsetzbar sind. Egal, ob Junggeselle oder Großfamilie. Wer geringe oder mittlere Mengen garen will, kann einen kleinen Topf nehmen. Nach oben hin ist sehr viel Luft, wenn der Sous Vide Stick für das Wasservolumen über eine ausreichende Leistung verfügt. Ein Sous Vide Stick nimmt nicht viel Platz weg und kann auch ganz einfach woanders hin mitgenommen werden.
Das solltest Du wissen bevor Du einen Sous Vide Garer kaufst
Durch Timer und genau eingehaltene Temperaturen, müsst Ihr beim Sousvide Garen nicht in der Küche Euer Gargut beobachten. Ihr habt also mehr Freizeit und das Sousvide Gargerät erledigt den Rest für Euch. Einige Gerichte benötigen sehr lange Garzeiten von 12 bis 24 Stunden. Das kann ein Problem erzeugen, wenn in dieser Zeit das Wasser im Topf oder Sous Vide Garer verdunstet. Bei Sousvide Sticks kann das deutlich schneller geschehen, da Ihr ja keinen Deckel mehr auf den Topf auflegen könnt. Bei Sous Vide Garern ist ein dichtschließender Deckel dabei, was die Verdunstungsrate erheblich reduziert.
In den Becken der Sous Vide Garer findet Ihr Markierungen, wie hoch der Wasserstand höchsten oder mindestens sein soll. Unten an dem Heizelement der Sousvide Sticks findet Ihr ebenfalls Markierungen, wie hoch der Wasserstand in dem Topf sein soll. Wenn der minimale Wasserstand unterschritten wird, sollten die Sous Vide Gargeräte automatisch abschalten. Das ist zumindest bei den von uns vorgestellten Gargeräten der Fall und verhindert ein Überhitzen der Geräte und damit eine Brandgefahr. Auch die Umwälzpumpe (falls vorhanden) sollte nicht ohne Wasser laufen, da dann die Lager verschleißen.
Damit ein Sousvide Stick richtig arbeitet und auch die angebrachten Markierungen stimmen, muss der Sous Vide Stick senkrecht in den Topf gehängt werden. Das geht natürlich nur, wenn der Rand des Topfes auch hoch genug ist. Passend dazu findet Ihr bei den Sous Vide Sticks Angaben zur Mindestrandhöhe. Legt Euren Sousvide Stick bitten nicht schräg in einen zu kleinen Topf. Dadurch arbeitet er nicht richtig und kann sogar in den Topf fallen.
Als Haltemechanismus der Sousvide Sticks am Topfrand gibt es zwei unterschiedliche Methoden. Einige haben eine Klemme, welche einer überdimensionalen Wäscheklammer gleicht. Einfach die Klammer öffnen, über den Topfrand stecken und loslassen. Andere Modelle haben eine Schraubbefestigung, welche Ihr mit einer großen Rändelschraube ohne Werkzeug am Topfrand festschraubt. Das geht fast genauso schnell. Achtet auf die Verlegung des Stromkabels.
Der Topf muss nicht zwingend auf dem Herd stehen, da ja die Temperatur von dem Sousvide Stick erzeugt wird. So habt Ihr etwas Auswahl bei der Platzsuche nahe einer Steckdose. Der Untergrund muss jedoch die Temperaturen bis 90 °C vertragen. Stolpert einer über das Kabel, kann der Topf samt heißem Wasser umgerissen werden, also Vorsicht. Besonders bei der Schraubbefestigung wird sich nicht der Sousvide Stick durch den Ruck vom Topf lösen.
Wieviel Watt sollte ein guter Sous Vide Garer bzw. Sous Vide Stick haben?
Die benötigte Leistung richtet sich nach dem Wasservolumen, welches aufgeheizt werden soll. Dazu spielt es noch eine Rolle, ob Ihr das Wasser in einem schlecht isolierten Topf ohne Deckel erhitzt, oder in einem Sous Vide Garer. Ist die Wassertemperatur erreicht und das maximale Wasservolumen wurde nicht überschritten, kann jedes Sous Vide Gargerät von 400 bis 2.000 Watt die Temperatur halten.
Der eigentliche Unterschied liegt in der Aufwärmzeit. Ein 500 Watt Sous Vide Stick kann bis zu 40 Minuten zum Aufwärmen benötigen, während ein 1.000 Watt Sous Vide Stick dazu nur 15 Minuten braucht. Zudem erreichen die stärkeren Gargeräte eine schnellere Korrektur der Wassertemperatur, wenn der Thermostat eine Abweichung zur eingestellten Wassertemperatur feststellt. Wer nicht nur in der Küche die Garmethode Sousvide praktiziert, sondern im Winter auch in kühleren ungeheizten Räumen, sollte lieber zu den höheren Leistungen greifen.
Wir empfehlen für Sous Vide Sticks eine Leistung von 800 Watt aufwärts. Wie schon oben erwähnt, sind Modelle mit über 1.000 nicht unbedingt Stromverschwender, sondern werden entsprechend der höheren Leistung auch weniger Zeit zum Aufheizen oder Korrigieren benötigen. Dadurch gleicht sich der Stromverbrauch mit einem schwächeren Gargerät aus, was länger das Heizelement mit Strom versorgen muss. Wichtiger ist für den Stromverbrauch der Wärmeverlust, welcher bei Sous Vide Garern durch die Isolierung geringer ist.
Sous Vide Garer kommen schon mit Leistungen zwischen 400 und 600 Watt aus. Dadurch kann es aber beim Aufheizen etwas länger dauern. Ist die Temperatur jedoch einmal erreicht, können auch sie sehr schnell die Temperatur korrigieren. Durch die Isolation gibt es nur geringe Temperaturunterschiede auszugleichen, wozu auch 400 bis 600 Watt genügen.
Welche Größe ist empfehlenswert beim Sous Vide Garer?
Die Größe bzw. das maximale Wasservolumen richtet sich im Prinzip nach der Personenzahl, welche mit dem Sous Vide Gargerät verköstigt werden. Anders ausgedrückt bestimmt das Wasservolumen, wie viele Portionen Ihr gleichzeitig Garen könnt. Wer natürlich besonders große Fleischstücke garen möchte, ist ebenfalls auf ein größeres Wasservolumen angewiesen.
Für eine oder zwei Personen reichen bereits 5 Liter Volumen aus. Vier Personen sind besser mit 10 Liter beraten und bei den Gargeräten bis 20 Liter kommen auch bis zu 10 Personen in den Genuss des Sousvide Gargut. Unabhängig der Personenzahl kommt es natürlich darauf an, wieviel Stücke mit Sous Vide gegart werden. Im Gegensatz zu dem Garen auf dem Grill ist Sousvide eine langsame Garmethode. Dadurch ist es fast auszuschließen, mehrere Personen nacheinander zu verköstigen. Deswegen empfehlen wir Euch, lieber das Volumen zu groß als zu klein zu wählen. Plant auch evtl. Besuch ein, den Ihr ebenfalls mit den zarten Sousvide Gerichten verzaubern wollt.
Warum benötigt man einen Vakuumierer zum Sous Vide Garen?
Würdet Ihr einfach das Gargut in einen Beutel mit Luft legen, würde trotzdem der Saft austreten und nach langer Garzeit im Beutel landen. Es geht beim Sous Vide Garen jedoch darum, durch lange Garzeit mit niedrigeren Temperaturen Garen zu können (schonendes Garen) und trotzdem dafür zu sorgen, dass Vitamine, Mineralstoffe, Aroma und Saft im Gargut bleiben.
Das gelingt durch das Vakuumieren. Dabei ist die Außenluft Euer Verbündeter. Wenn Ihr Luft aus einem Behältnis heraussaugt, versucht die Außenluft (atmosphärischer Druck) nachzuströmen, was aber durch den luftdichten Einschluss nicht gelingt. So wird der Vakuumbeutel fest an das Gargut gepresst. Das gelingt so gut und stark, dass empfindliche Lebensmittel sogar mit einem weniger stark ausgeprägten Unterdruck zu vakuumieren sind (Druckregelung oder Stop-Taste).
In unserem Beitrag zu Vakuumierer erfahrt Ihr auch mehr über die weiteren Vorteile eines Vakuumierers. Denn sie sind nicht nur für das Vakuumgaren Sousvide unabdingbar, sondern helfen Euch auch Lebensmittel bis zu 10-mal länger haltbar zu machen.
Welche Sous Vide Geräte sind empfehlenswert?
Ein Sous Vide Gargerät wird nach der Personenanzahl und Häufigkeit ausgewählt, wie oft Ihr wie viel Gargut damit zubereiten möchtet. Jedes Gargerät sollte zuverlässig arbeiten und selbsttätig abschalten. Nicht jeder benötigt eine WLAN-Anbindung, damit er den Garvorgang am Smartphone oder Tablet kontrollieren und steuern kann. Es ist aber auch kein Nachteil, wenn das Gargerät diese zusätzliche Möglichkeit bietet. Es ist natürlich auch immer eine Preis- bzw. Budget-Frage, welches Sous Vide Gargerät es denn sein darf.
Wir haben Euch eine Auswahl verschiedener Gargeräte zusammengestellt, sodass jeder seinen Favoriten finden kann. Beginnen möchten wir mit dem Gargerät, welches uns von allen Sous Vide Gargeräten zu einem fairen Preis sehr gut gefallen hat – der Inkbird Wlan Sous Vide ISV bzw. Sousvide Stick. Die Preise bewegen sich zwischen 75 und 100 Euro, plus einem Ausreißer mit 230 Euro (Steba SV 100 Professional).
Inkbird Wlan Sous Vide Stick ISV 200W
Für unter 100 Euro bietet der Inkbird Wlan Sous Vide Sous Vide Stick ISV 200W eine sehr zuverlässige Arbeitsweise mit nur 0,1 °C Abweichung der Temperatur. Das ist deshalb wichtig, weil zu große Temperaturabweichungen das Treffen der richtigen Garstufe erschweren oder verhindern. Zum Beispiel können 3 °C Abweichung schon eine andere Garstufe bedeuten.
Der Inkbird Sousvide Stick ist nicht mit Funktionen überladen, sondern beschränkt sich auf das Maßgebliche beim Sousvide Garen. Es lässt sich eine Temperatur zwischen 0 °C und 95 °C vorwählen und der Timer erlaubt fast bis zu 100 Stunden Vorwahlzeit. Die Leistung liegt mit 1.000 Watt im Mittelfeld und reicht für bis zu 15 Liter Wasservolumen. Natürlich schaltet der Inkbird automatisch ab und gibt Alarm, wenn der Wasserspiegel unter die Minimal-Markierung fällt. Genauso gibt er Alarm , wenn die eingestellte Temperatur erreicht wurde.
Als Highlight ist der Inkbird ISV 200W über das WLAN-Netz mit Smartphones oder anderen kompatiblen Geräten vernetzbar. Dann kann die Steuerung und Überwachung über die App erfolgen, was die Bedienung noch mehr erleichtert. Selbst von unterwegs seht Ihr dann, wie lange die Garzeit noch dauert.
Wie alle Sous Vide Sticks besitzt der Inkbird ISV 100 eine Umwälzpumpe, welche besonders geräuscharm ist. Trotzdem erreicht er eine Umwälzleistung von 7 bis 8 Liter je Minute. Der Inkbird hat uns so gut gefallen, dass wir dazu auch einen Testbericht verfasst haben, dem Ihr weitere Informationen entnehmen könnt.
SEVERIN SV 2447 Sous Vide Garer
Bei dem Severin SV 2447 handelt es sich um einen Sous Vide Garer mit einem integrierten 6 Liter Wasserbecken. Die Leistung beträgt 550 Watt, was für einen Garer mit nur 6 Liter Wasser mehr als ausreicht. Der einstellbare Temperaturbereich liegt zwischen 40 °C und 99 °C und der Timer-Bereich deckt bis zu 24 Stunden ab, was für die meisten Sous Vide Gerichte passt. Die Temperaturabweichung beträgt 1 °C, was immer noch ein guter Wert ist. In der Praxis zeigen sich jedoch aufgrund der fehlenden Umwälzpumpe Abweichungen bis zu 3 °C, wenn zum Beispiel das Wasserbecken mit Vakuumbeutel voll bestückt wird.
Für einen Sous Vide Garer ist der Severin SV 2447 von mittlerer Größe, was ihn aber auch noch in Schränken unterbringen lässt. Für den Preis von knapp unter 100 Euro ist es noch ein faires Preis- Leistungsverhältnis, da Sous Vide Garer in der Regel teurer als Sous Vide Sticks sind.
Klarstein Quickstick (Sousvide Stick)
Mit hoher Leistung (1.300 Watt) eignet sich der Klarstein Sous Vide Stick für bis zu 20 Liter Wasservolumen, welches er sehr schnell auf Temperatur bringt. Die Temperaturgenauigkeit beträgt bis zu 0,2 °C, was durch 2 Sensoren und einer besonderen Wasserzirkulation der Umwälzpumpe erreicht wird. Für einen Preis von ca. 85 Euro, bietet der Quickstick von Klarstein einen Temperaturbereich von 59 °C bis 95 °C.
Russel Hobbs 3in1
Ein Sous Vide Garer der besonderen Art stellt der Russell Hobbs 3in1 Multikocher dar. Er eignet sich nicht nur für das Sous Vide Garen, sondern kann dank eines herausnehmbaren Keramik-Innentopfes auch andere Garmethoden erfüllen. Mit 350 Watt ist die Leistung jedoch für die möglichen 6,5 Liter Wasservolumen etwas unterdimensioniert und erfordert schon recht viel Geduld beim Aufheizen. Dafür erhaltet Ihr für nur ca. 75 Euro ein Multitalent, den Ihr auch als Slow Cooker verwenden könnt.
Eine Umwälzpumpe besitzt der Russel Hobbs jedoch nicht für das Sous Vide Garen. Wir empfehlen dieses Gargerät nur, wenn ein günstiger Preis für einen Sous Vide Garer im Vordergrund steht und noch andere Garmethoden erwünscht sind. Für das reine Sous Vide Garen ist es mehr ein Kompromissgerät.
Steba SV100 Professional
Bis zum Schluss haben uns den ca. 230 Euro teuren Steba SV100 Professional Sous Vide Stick aufgehoben. Abweichend von der herkömmlichen Formgebung typischer Sous Vide Sticks (runder Stab), fällt der rechteckige Steba SV100 schon optisch sofort auf und signalisiert, etwas Besonderes zu sein. Er ist für diejenigen unter Euch gedacht, welche viele Personen mit Sousvide Gerichten überraschen möchten. Er kann bis zu 30 Liter Wasser dank seiner Leistung von 1.500 Watt auf 0,1 °C genau temperieren.
Ein großer Temperaturbereich von 5 °C bis 99 °C macht den Steba 100 SV auf für Profiköche interessant. Die Umwälzpumpe arbeitet sehr leise. In unseren Augen handelt es sich um ein Top-Gerät, jedoch für Hobbyköche oder den gelegentlichen Einsatz schon zu teuer. Wer natürlich den Fokus auf Spitzenleistung und ein riesiges Volumen zum Sousvide Garen legt, ist mit dem Steba SV 100 Professional nicht schlecht beraten.
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