Unter Whisky-Kennern herrscht Uneinigkeit, ob die „Islands“ eine offizielle Whisky-Region sind. Gab es ursprünglich 6 Whisky-Regionen, Lowlands, Highlands, Speyside, Islay, Campbeltown und die Islands, zählt Whisky von den Islands seit kurzem laut der „Scotch Whisky Association“ offiziell zu den Highland-Whiskys. Trotzdem haben die Whiskys von den Islands das Herz vieler Whisky-Kenner erobert, weswegen wir auf diese ehemalige Whisky-Region mit ihren Brennereien genauer eingehen möchten. Schließlich stammen viele bekannte Whiskys von den Islands, die sich im Charakter deutlich von den kräftigen, komplexen Highland-Whiskys unterscheiden.
Zu den Islands gehören im Norden die Inseln Orkney und Skye, die von dem rauen und stürmischen Wetter des Atlantiks beherrscht werden. Weiter südlich haben die Inseln Mull, Arran und Jura durch ihre geschützte Lage ein deutlich ruhigeres Wetter. Geografisch gehört auch die Insel Islay zu den Islands, bildet jedoch ihre eigenständige Whisky-Region mit ihren Islay-Whiskys.
Was ist das Besondere an Whisky von den Islands?
Die Inseln der Islands sind sehr facettenreich, was sich ungefähr auch auf die dort produzierten Whiskys übertragen lässt. So ähnelt beispielsweise ein Whisky von der Insel Arran dem Charakter der Whiskys aus Lowland, oder ein Whisky der Insel Jura einem Highland-Whisky. Einige Whisky Destillerien auf den Inseln Skye und Orkney dagegen verfolgen einen völlig eigenen Charakter bei ihren Whiskys. Auf der Insel Mull lassen sich dann viele Charaktere bei den Whiskys feststellen, die zum Teil an Whiskys von Islay oder Skye erinnern, oder aber auch an die Whiskys der Insel Jura. Zusammenfassend gibt es für die vielseitigen Islands Whiskys nur die Umschreibung, dass sie sehr kräftig, teils rauchig und für Whisky-Kenner alle maritim sind.
Auf den Islands gibt es 9 aktive Brennereien, wovon folgende zu den besten Whisky Destillerien der schottischen Inseln gehören:
- Abhainn Dearg
- Isle of Arran
- Highland Park
- Jura
- Scapa
- Talisker
- Tobermory
Je nachdem welche natürlichen Rohstoffe auf den Inseln verfügbar sind, prägt dies auch den Charakter der dort produzierten Whiskys.
Die Insel Lewis and Harris
Die größte Insel Schottlands ist mit einer Fläche von 2.178 km2 die Insel Lewis und Harris. Sie beherbergt 21.000 Einwohner, aufgeteilt in den größeren nördlichen Inselteil Lewis und den kleineren südwestlichen Teil Harris. Die Verwendung von zwei Namen führte bereits oft zu dem Trugschluss, dass Lewis wie auch Harris jeweils eigenständige Inseln seien. In Wirklichkeit ist es jedoch eine gemeinsame Insel, wobei sich im Inselteil Lewis die Brennerei Abhainn Dearg befindet. Die Destillerie ist mit ihrer Lage in den Äußeren Hebriden die westlichste Brennerei von Schottland. Sie wurde erst 2008 erbaut und die erste Abfüllung fand 2010 statt.
Die Insel Orkney
Genaugenommen umfassen die Orkney Inseln neben der Hauptinsel (von ihren Bewohnern Mainland genannt) 67 kleinere Inseln, die jedoch teils unbewohnt sind. Hoch im Norden macht sich das raue Klima und kühle Wetter besonders bemerkbar. Die Orkney Inseln liegen zwischen dem Atlantik und der Nordsee ungeschützt. Der Name „Orkney“ ist eine Ableitung aus dem altnordischen „Orkneyjar“, wie die Wikinger die Inseln nannten. Übersetzt bedeutet es etwa „Insel der Seehunde“.
Auf den ca. 1.000 km2 der 67 Inseln lassen sich 19.000 Einwohner finden, 7.000 auf der Hauptinsel „Mainland“. Die Hauptstadt auf „Mainland“ ist Kirkwall, wo sich auch die beiden Destillerien Highland Park und etwas weiter südlich Scapa befinden. Die Whisky Destillerie Highland Park ist die nördlichste gelegene Brennerei in ganz Schottland. Heidelandschaften und Torfmoore bilden das Landschaftsbild von der Hauptinsel, was ihr auch an den Whiskys feststellen könnt. Sie gelten als torfig und süß.
Die Insel Skye
Die größte Insel der inneren Hebriden ist mit 1.600 km2 die Insel Skye. Auf ihr leben 9.000 Bewohner. Die Insel Skye ist ca. 80 km lang und 40 km breit. Ist es im Sommer relativ mild, ändert sich das gravierend in den Wintern auf Skye. Dann wird es kühl, sehr nass und vor allem besonders windig. Nicht umsonst trägt die Insel Skye den Beinamen „Insel des Nebels“. Die Whiskys der Insel Skye gelten als rauchig und sehr würzig.
Die Haupteinnahmequellen der Bewohner sind die Landwirtschaft, die Fischerei, der Tourismus und natürlich die Whisky-Produktion. Bis 2017 gab es nur eine Whisky Destillerie auf Skye, die berühmte Talisker Brennerei. Sie produziert einen ganz eigenen Stil von Whiskys, der sich keiner anderen Whisky-Region zuordnen ließe.
Inzwischen hat die Talisker Whisky Destillerie Gesellschaft bekommen, denn 2014 wurde mit dem Bau der Torabhaig Brennerei begonnen, die seit 2017 mit der Produktion des ersten Rohbrands begann.
Die Insel Mull
Für Touristen gehört die Insel Mull zu den am meisten besuchten Inseln der Hebriden. Sie ist die drittgrößte Insel. Hauptattraktion der Insel Mull sind die Carsaig Arches, eine vom Meer geformte Basaltgruppe südlich der Insel. Mull hat eine Fläche von 875,4 km² und es leben dort gut 3.000 Bewohner. Die Insel dient vielen auch als Ausgangspunkt für Bootstouren, die der Beobachtung von Walen und Delfinen dienen.
Im Nordosten befindet sich die Inselhauptstadt Tobermory mit der gleichnamigen Whisky Destillerie Tobermory. Die Whiskys der Insel Mull gelten je nach Serie getorft, ungetorft und es gibt einen gemischten Stil, der fruchtig und maritim schmeckt. Die Tobermory Brennerei ist die einzige aktive Destillerie auf Mull.
Die Insel Arran
Als „Schottland im Kleinformat“ wird die Insel Arran aufgrund der ähnlichen Aufteilung von Bergen, Hügeln und Wiesenlandschaften zu Schottland bezeichnet. Die Insel ist 32 km lang und 16 km breit. Auf einer Fläche von 432 km2 leben ca. 5.000 Einwohner. Sie ist häufig das Ziel für Beobachter seltener Wildtiere, im Besonderen für Ornithologen. Viele seltene Vogelarten nutzen die Insel als Rückzugsort.
Auch auf Arran spielt der Whisky eine große Rolle. Berühmt ist die Brennerei „Isle of Arran“, die 1995 gegründet wurde und seit 2001 Abfüllungen verkauft. Lange Zeit war die Arran Destillerie die einzige Brennerei auf Arran, bis 2017 die Brennerei Lagg gebaut wurde, die im Jahr 2019 ihren Betrieb aufnahm. Der ungetorfte Whisky wird von Whisky-Kennern oft mit Whiskys aus der Lowlands verglichen. Der Charakter ist würzig, süß und fruchtig. Die Whiskys der Lagg Brennerei sind dagegen mehr rauchig.
Die Insel Jura
Nordöstlich der Insel Islay befindet sich die 44 km lange und 12 km breite Insel Jura. Übersetzt aus dem Altnordischen bedeutet Jura „Hirschinsel“. Dementsprechend gibt es auf der Insel Jura mehrere tausend Rothirsche. Die Insel ist mit einer Fläche von 366 km2 relativ klein und mit nur ca. 200 Einwohnern sehr dünn besiedelt. Neben Hirschen finden Naturfreunde auch Adler, Otter und Robben auf Jura, die sich hier gut beobachten lassen.
Der Hauptort Craighouse ist auch Heimat der einzigen Brennerei „Isle of Jura“. Diese Whisky Destillerie prägt den Charakter der Whiskys von Jura, der oft mit den Whiskys der Highlands verglichen wird. Sie besitzen fruchtige, nussige und würzige Noten, inzwischen gibt es auch torfige Whiskys aus dieser Destillerie.
Die besten Whisky Destillerien der schottischen Inseln
Kaum eine Whisky-Region stellt so vielfältige Whiskys her, wie es bei den Islands der Fall ist. Wie auch bei Brennereien anderer Whisky-Regionen unterscheiden sich die Whiskys je nach Brennerei voneinander. Gerne gehen wir einmal genauer auf die besten Whisky Destillerien der schottischen Inseln ein.
Die Abhainn Dearg Whisky Destillerie
Die Abhainn Dearg Brennerei befindet sich im nördlichen Inselteil Lewis auf der größten schottischen Insel Lewis and Harris. Die Brennerei war seit mehr als 150 Jahren die erste legal gegründete Whisky Destillerie im Jahre 2008. Sie befindet sich in der Nähe der Bucht Uig am Ufer des „Red Rivers“. Übersetzt aus dem Gälischen bedeutet Abhainn Dearg „roter Fluss“.
Der Fluss war also namensgebend und dient der Brennerei auch als Wasserquelle für die Whisky-Herstellung. Das Wasser ist sehr weich und reich an Mineralien. Bei der Abhainn Dearg Brennerei handelt es sich um eine sehr kleine Brennerei. Sie besitzt zwei Douglasie Washbacks mit je 7.500 Liter Kapazität und zwei 500 kg Mash Tuns. Sie hat die Möglichkeit, bis zu 20.000 Liter Alkohol jährlich herzustellen, produziert aber nur ca. 10.000 Liter Spirituosen jährlich.
Gegründet wurde die Abhainn Dearg Brennerei von Mark Tayburn, einem Einheimischen der Insel. Zum Teil nutzte er die vorhandenen Gebäude einer Fischfarm auf dem Gelände, während einige Gebäudeteile neu errichtet wurden. Während die meisten Destillerien in Schottland Brennblasen des Herstellers „Forsyths of Rothes“ bevorzugen, baute Mark Tayburn auf Grundlage alter Destilliergeräte aus der Zeit der Schwarzbrennerei seine eigenen Destilliergeräte.
Es ist Mark Tayburn ein persönliches Anliegen, seinen Whisky aus regionalen Rohstoffen herzustellen. So stammt das Getreide von der Insel Lewis and Harris und wird in der Brennerei von Hand gemälzt. Gereift wird der Whisky in ehemaligen Sherry-Fässern und Ex-Bourbon-Fässer. Es findet keine Kaltfiltration statt und es kommen keine Farbzusätze zum Einsatz. Mark Tayburn legt Wert auf eine traditionelle Herstellung des Whiskys.
Die erste Abfüllung fand 2011 nach der Mindestlagerzeit von 3 Jahren mit dem Abhainn Dearg, 3 Jahre alt, statt. Die Produktion wurde inzwischen eingestellt, dafür sind viele 10-jährige Whiskys der Brennerei erhältlich:
- Abhainn Dearg X, 10 Jahre
- Abhainn Dearg, cask strength Rioja, 10 Jahre
- Abhainn Dearg, cask strength Pedro Ximenez, 10 Jahre
- Abhainn Dearg, cask strength Sautern, 10 Jahre
- Abhainn Dearg, cask strength Madera, 10 Jahre
Die Hauptserie stellt jedoch nach wie vor der Abhainn Dearg X dar.
In dieser Destillerie gibt es kein exklusives oder großes Besucherzentrum. Dennoch ist es sehr interessant und lohnt besucht zu werden. Die westlichste Destillerie Schottlands zeigt deutlich, wie die Entstehung ist. Optisch unterscheidet diese Destillerie sich enorm von den üblichen Besuchermagneten. In den Sommermonaten findet jede halbe Stunde eine kleine Führung statt.
Die Brennerei Isle of Arran (Lochranza)
Auf der Insel Arran gab es seit 150 Jahren keine Whisky-Brennerei mehr, bis die Whisky Destillerie Isle of Arran ihren Betrieb aufnahm. Sie wurde 1992 von Gründer Harold Currie geplant, jedoch verzögerte sich der Bau um 1 Jahr wegen eines brütenden Adlerpaars auf dem geplanten Baugelände.
Im Jahr 1995 wurde der erste Rohbrand hergestellt und 1997 wurde die Brennerei um ein Besucherzentrum erweitert. Besonders stolz sind die Eigentümer auf die Einweihung des Besucherzentrums, das von Königin Elisabeth II. persönlich eingeweiht wurde. Dazu reiste die Majestät eigens mit der königlichen Yacht „Britannia“ in den Hafen von Lochranza.
Die Arran Brennerei verwendet für ihren Whisky das Wasser aus dem Loch na Davie und ungetorftes Malz aus der Mälzerei in Pencaitland von Bairds Malt Ltd. Der Single Malt Whisky der noch jungen Brennerei fand schnell Anklang unter den Whisky-Kennern und das Produktionsvolumen wurde stetig gesteigert. Im Jahre 2016 wurden die Produktionsanlagen erweitert, sodass die Produktionsmenge auf 1,2 Millionen Liter jährlich gesteigert werden konnte. Nun gibt es ein Brennblasen-Paar Wash Stills, ein Spirit Stills-Paar und die Anzahl der Washbacks stieg von 3 auf 6.
Im Jahr 2016 wurde von dem Besitzer („Isle of Arran Distillers“) zudem mit dem Bau einer zweiten Whiskybrennerei in Lagg an der Südküste von Arran begonnen, welche 2019 ihren Betrieb aufnahm. Um die beiden Brennereien besser von „Isle of Arran Destillers“ zu unterscheiden, wurde die Arran Destillerie 2020 in „Lochranza Destillerie“ umbenannt, was der heutige Name der „Isle of Arran Destillerie“ ist.
Trotz des noch jungen Alters stellt die Arran Brennerei eine Reihe beliebter Single Malts her, beispielsweise einen 10-, 14- und 18-jährigen Arran. Dazu gibt es noch die Robert-Burns-Editionen und aromatische Wein-Finishes durch die Verwendung von Sauternes-, Amarone- und Portweinfässern für die Lagerung. Seit 2004 gehört auch ein 17-prozentiger Sahnelikör zum Sortiment der Arran/Lochranza Destillerie.
Die Schwester-Destillerie Lagg produziert hauptsächlich die rauchigen Whiskys der Brennerei Arran (beispielsweise „Machrie Moor“). Die Arran Whiskys wie der 10-jährige Arran haben eine hohe Komplexität mit Noten von Zimt, Kakao und Vanille sowie Zitrusaromen.
Die Brennereien Lochranza (Isle of Arran) und Lagg können besucht werden. Es gibt ein „CASKS Café“ und das Besucherzentrum hat 7 Tage die Woche geöffnet. Eine Whisky Destillerie Besichtigungstour ist wegen Umbauarbeiten erst wieder ab Mai 2023 buchbar. Hunde sind auf dem öffentlichen Gelände erlaubt, nicht aber im Besucherzentrum.
Die Whisky Destillerie Highland Park
Auf der Orkney-Insel Mainland in Kirkwall befindet sich die Highland Park Whisky Destillerie, welche zugleich die nördlichste gelegenste Brennerei Schottlands ist. Sie wurde von Robert Borwick 1825 erbaut und erhielt ihre offizielle Lizenz 1826. Auf dem Gelände befand sich zuvor schon die Magnus Eunson’s Schwarzbrennerei, die bereits 1798 dokumentiert wurde. Heutiger Eigentümer der Highland Park Brennerei ist nach einigen Besitzerwechseln „The Edrington Group“.
Das Wasser zur Herstellung der Highland Park Whiskys bezieht die Brennerei aus einer unterirdischen Quelle unter dem alten Steinbruch „Cattie Maggie’s Quarry“. Die Brennerei mälzt heute noch selbst in der eigenen Tennenmälzerei. Gedarrt wird das Malz mit Torf aus dem nahegelegenen „Hobbister Moor“. Der Phenolgehalt des Malzes liegt bei 20 ppm und wird zudem mit gekauften Malz vom Festland vermischt, welches ungetorft ist.
Mit 2 Wash Stills (je 14.600 Liter) und 2 Spirit Stills (je 8.500 Liter) produziert die Highland Park Brennerei jährlich bis zu 2,5 Millionen Liter Alkohol. Gelagert wird der Whisky einige Jahre in Sherryfässern. Die Whiskys sind geprägt von süßen Fruchtaromen und einer angenehmen Torfnote. Wie bei fast allen Islands Whiskys ist auch bei den Highland Park Whiskys die maritime Note von Seeluft für Kenner bemerkbar. Es gibt eine große Auswahl an Single Malts Abfüllungen der Brennerei:
- 12 Jahre
- 15 Jahre
- 18 Jahre
- 25 Jahre
- 30 Jahre
- 40 Jahre
Zudem sind noch einige Sonderabfüllungen erhältlich. Am weitesten verbreitet sind jedoch der 12-jährige und der 18-jährige Malt Whisky.
Wer die Highland Park Brennerei besucht, kommt nicht um einen Besuch in dem Besucherzentrum herum. Es besteht die Möglichkeit, die Whisky Destillerie zu besichtigen. Interessant ist die Multimedia-Show mit vielen interessanten Informationen. Ebenso begeistert es, sich eine eigene Abfüllung zu genehmigen. Übrigens ist das Besucherzentrum preisgekrönt. Nicht umsonst wird es als eines der Besten bezeichnet.
Die Scapa Whisky Destillerie
Ganz in der Nähe der Highland Park Brennerei befindet sich die Scapa Whisky Destillerie, die damit nach der Highland Park Brennerei die zweitnördlichste Brennerei in Schottland ist. Sie liegt im Ort St. Ola an der Bucht des Scapa Flow. Gegründet wurde die Scapa Brennerei 1885 von John T. Townsend und MacFarlane. Sie wurde auf dem Gelände einer alten Mühle errichtet und nahm noch im gleichen Jahr der Gründung auch ihren Betrieb auf. Es folgten einige Besitzerwechsel und Phasen, in denen die Brennerei nicht produzierte.
Im Zeitraum von 1994 bis 1997 wurde die Brennerei stillgelegt, jedoch von 1997 bis November 2004 zeitweise durch die Arbeiter der nahegelegenen Highland Park Brennerei in Betrieb genommen. Zum Ausgleich wurden die Lagerhäuser der Scapa Brennerei der Highland Park Brennerei zur Verfügung gestellt. Seit Ende 2004 produziert die Scapa Brennerei wieder bis heute.
Das Wasser für den Whisky ist sehr torfhaltig und stammt aus dem Lingro Burn. Zur Herstellung von Whisky werden nur eine Wash Still mit 13.500 Liter und eine Spirit Still mit 12.563 Liter genutzt. Das jährliche Produktionsvolumen beläuft sich auf ca. 1 Millionen Liter Alkohol.
Die Scapa Brennerei stellt ihren Single Malt Whisky als einzige Brennerei noch mit einer Lomond Still her. Ursprünglich wurden in der Scapa Brennerei 14- und 16-jähriger Single Malt Whisky hergestellt. Inzwischen ist diese Produktion eingestellt worden und es werden nur noch der „no age statement“ Whisky namens „The Orcadian“ hergestellt, die es in verschiedenen Ausführungen wie „Skiren“ oder „Glansa“ gibt.
Da die Scapa Brennerei nur ungetorftes Malz verwendet, hält sich der Torfgeschmack des verwendeten Wassers angenehm zurück. Gelagert wird der Scapa Whisky in ausgedienten Bourbon-Fässern. Der Scapa Whisky hat eine elegante Torfnote und fruchtige Aromen.
Wer in der Scapa Destillerie nach einem Besucherzentrum sucht, wird enttäuscht sein. Leider gibt es dieses dort nicht. Aber das ist kein Problem, denn es gibt trotzdem die Möglichkeit, sich die Destillerie anzusehen. Nach einer kurzen Kontaktaufnahme zu der Leitung der Destillerie kann ein Termin vorab schon vereinbart werden.
Die Whisky Destillerie Isle of Jura
Auf der Insel Jura befindet sich die einzige Brennerei, die mit ihrem Namen „Isle of Jura“ den Inselnamen übernommen hat. Sie befindet sich im größten Ort Craighouse der Insel. Wie viele andere Brennereien hat auch die Jura Brennerei viel Besitzerwechsel, Schließungen und erneute Produktionsaufnahmen hinter sich. Ursprünglich war es William Abercrombie, der 1831 die erste offizielle Lizenz für die Jura Destillerie erhielt. Nach vielen Besitzerwechseln wurde die Destillerie 1963 von den Inselbewohner Robin Fletcher und Tony Riley-Smith in den heutigen Zustand umgebaut. Heute ist die „Alliance Global Group“ Eigentümer der Jura Brennerei.
Das Wasser für die Whisky-Herstellung wird der Bhaille Mharghaidh Quelle entnommen. Das Malz stammt größtenteils von der Nachbarinsel Islay aus der Mälzerei Port Ellen. Gebrannt wird der Whisky in 4 Brennblasen, bestehend aus 2 Wash Stills mit je 25.000 Liter und 2 Spirit Stills mit je 22.000 Liter. Sie gelten als die größten Brennblasen der Islands. Jährlich werden ca. 2,2 Millionen Liter Alkohol produziert.
Ursprünglich (bis 1900) wurden in der Jura Destillerie nur stark getorfte Malts produziert. Die heutigen Whiskys der Brennerei Isle of Jura enthalten kaum noch Torf. Die Originalabfüllungen der Destillerie sind:
- 10 Jahre alt
- 16 Jahre alt
- 21 Jahre alt
- 27 Jahre alt („Stillman’s dram“)
Es werden auch Whiskys ohne Altersangabe produziert, beispielsweise Legacy und Superstition. Die meisten Whiskys der Jura Destillerie sind ungetorft und zeichnen sich durch nussige, würzige und fruchtige Aromen aus. Inzwischen sind auch einige rauchige Whiskys von der Brennerei erhältlich. Der Charakter der Whiskys ähnelt teilweise den Whiskys aus den Highlands.
In der Destillerie Jura gibt es viel Interessantes zum Whisky zu entdecken. Der Anlaufpunkt ist das Besucherzentrum, in dem alle wichtigen Informationen bereit liegen. Eine Tour durch die Jura Destillerie gibt Einblick in die Herstellung. Leider ist die Destillerie etwas schwieriger zu erreichen. Das Besucherzentrum ist preisgekrönt, sodass sich die Anreise wirklich lohnt.
Die Talisker Whisky Destillerie
Von den gut 800 Inseln um Schottland herum ist die Insel Skye sehr groß. Hier befindet sich 16 km südwestlich von dem Hauptort Portree die Talisker Brennerei. Sie befindet sich in Carbost am Südufer von Loch Harport und wurde 1831 von den Gebrüdern Hugh und Kenneth MacAskill gegründet. Bis 2017 war die Talisker Brennerei die einzige Destillerie auf Skye. Im Jahr 2017 wurde dann die zweite Whisky Destillerie auf Skye gegründet – die Torabhaig Brennerei. Heute gehört die Talisker Brennerei der „United Distillers & Vinters LTD.“ an. Seit 2002 ist die „United Distillers & Vinters LTD.“ Bestandteil des Diageo Getränkekonzerns.
Für die Produktion des Whiskys wird das Wasser aus 14 verschiedenen Quellen bezogen und ist torfhaltig. Bis 1972 mälzte die Talisker Brennerei noch selbst, stellte dann jedoch auf externe Malzproduzenten um, unter anderem auf die Mälzerei von Glen Ord. Das verwendete Malz ist ebenfalls sehr torfig und weist einen Phenolgehalt von 25 ppm auf.
Produziert wird mit 2 Wash Stills mit ca. 15.000 Litern und 3 Spirit Stills mit 11.000 Litern. Die Jahresproduktion von Alkohol beläuft sich auf 2,6 Millionen Liter. 1960 verursachte ein offenes Ventil an dem zu der Zeit noch mit Kohle beheizten Spirit Still Nummer 1 für einen Brand und zerstörte große Teile der Produktionsanlagen. 1962 wurde die Talisker Brennerei wieder originalgetreu aufgebaut, wodurch der beliebte Charakter des Talisker Whiskys beibehalten werden konnte.
Als Hauptabfüllung sind besonders die 10-,18- und 25-jährigen Talisker Whiskys sowie die alljährliche Distiller’s Edition sehr beliebt. Die 10-jährigen Whiskys schmecken mit einer reichen Süße nach Trockenfrüchten und werden von dem starken Torf- und Raucharoma geprägt. Ebenfalls ist der maritime Einfluss von Meer und Salz bemerkbar.
Die Talisker Destillerie liegt eher abgelegen. Dennoch verbucht sie einen hohen Besucherstrom, weswegen sie zu den am meisten besuchten Destillerien zählt. Seit dem Jahr 1988 gibt es ein Besucherzentrum. Interessant ist auch das darin enthaltene Museum. Von dem Besucherzentrum aus gehen die Führungen los. Zum Schluss endet die Führung in dem Shop des Besucherzentrums. Hier gibt es hübsche Mitbringsel und natürlich Talisker Malts.
Wir haben 2022 unser Wedding Vow Renewal in Schottland gefeiert und uns hierbei auch für ein paar traditionelle schottische Bräuche entschieden. Unter anderem auch für das gemeinsame Trinken aus dem Quaich. Was den Inhalt im Quaich betrifft, darf sich das Brautpaar selber etwas aussuchen. Wie sollte es anders sein, haben wir uns hier für Whisky entschieden und diesen schottischen Whisky aus der Talisker Destillerie ausgewählt. 💙🥃
Die Tobermory Whisky Destillerie
Nahe dem Hauptort Tobermory auf der Insel Mull liegt auch die Tobermory Brennerei. Gegründet wurde die Tobermory Destillerie 1798 von John Sinclair. Im Laufe ihrer langen Geschichte wechselten häufig die Besitzer und sogar der Name der Brennerei. In den Jahren zwischen 1930 und 1972 war die Brennerei lange geschlossen, bis sie 1972 als Ledaig Distillery (Tobermory) Ltd. wiedereröffnet wurde. Dabei wurde die Anzahl der Brennblasen auf 4 erhöht. Im Jahr 1978 kam es erneut zum Besitzerwechsel der Brennerei, die vom neuen Besitzer „Kirkleavington Property“ wieder auf Tobermory Destillerie umbenannt wurde. Heute gehört die Tobermory Brennerei zur südafrikanischen „Distell Group Ltd.“.
Das Wasser zur Whisky-Produktion bezieht die Tobermory Brennerei vom Mishnish Loch. Das getorfte und ungetorfte Malz kommt von der Port Ellen-Mälzerei. Mit 2 Wash Stills (18.000 Liter) und 2 Spirit Stills (16.000 Liter) werden jährlich ca. 1 Millionen Liter Alkohol produziert. Ex-Whisky-, Bourbon- und Sherryfässer dienen der Lagerung des Tobermory Whiskys. Die Hauptabfüllungen bestehen aus einer ungetorften Whisky-Serie (12-jähriger Tobermory Whisky) mit einem fruchtigen und würzigen Charakter und einer getorften Serie (18-jähriger Ledaig Whisky). Der Ledaig Whisky hat charakteristische torfig-rauchige und maritime Noten. Der Phenolgehalt beträgt ca. 30-40 ppm.
Obwohl die Tobermory Destillerie eine relativ kleine Brennerei ist, lohnt sich ein Besuch. In den Jahren 2017 bis 2019 konnte wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten nur das Besucherzentrum besucht werden. Besichtigungstouren der Brennerei waren zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Seit 2022 sind die Renovierungsarbeiten abgeschlossen und Touren durch die Brennerei sind wieder möglich.
Noch mehr schottische Whisky Destillerien?
Wir haben uns im Zuge unserer großen Schottlandreise lange mit den Whisky Destillerien und deren Lage etc. befasst. Auf unserem Blog findest du daher einen guten Überblick über die unterschiedlichen Whisky Gebiete in Schottland und die jeweils besten Destillerien dazu. Hüpf gerne durch die Artikel und hole dir geballtes Wissen zu den schottischen Whisky Destillerien. Vielleicht zieht es sich ja auch mal zu einem Whisky Trail nach Schottland?
- Die besten schottischen Whisky Destillerien auf der Insel Islay
- Die besten schottischen Whisky Destillerien der Speyside
- Die besten schottischen Whisky Destillerien der zentralen Highlands
- Die besten schottischen Whisky Destillerien rund um die Highlands
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